Autor: Redaktion|Veröffentlicht am 18. Januar 2012|Aktualisiert am 21. März 2024

DGU-Präsident appelliert: Juniorakademie nutzen!

Hamburg, 05.06.2011 - Management-Seminare auf der Agenda und ein Wirtschaftsboss im Eröffnungsplenum eines Ärztekongresses: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Professor Dr. Joachim Steffens, greift auf der 63. DGU-Jahrestagung vom 14. bis 17. September 2011 in Hamburg zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um dem drohenden Medizinermangel zu begegnen. Sein neues Konzept zur Nachwuchsförderung erfordert ein Umdenken der Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen und orientiert sich an den Erfahrungen der Wirtschaft.
„In der Wirtschaft sind Führungs- und Managementseminare selbstverständlich und notwendige Voraussetzungen für eigenverantwortliches Handeln. Die Ärzteschaft kann von bewährten Personalmaßnahmen der deutschen Wirtschaft profitieren und Managementstrategien übernehmen, denn auch der frisch approbierte Arzt muss Patienten und Assistenzpersonal führen. Hierzu wird er während des Studiums kaum ausgebildet. Die Vermittlung der sogenannten Soft Skills, die sich mit Begriffen wie Sozialkompetenz und emotionale Intelligenz verbinden, werden erwartet und mehr oder weniger intuitiv erworben und entscheiden neben der fachlichen Qualifikation über den ärztlichen Erfolg. Eine Professionalisierung durch Management-Seminare ist deshalb zeitgemäß und im Rahmen der Juniorakademie während des Hamburger Kongresses erstmals vorgesehen“, so der DGU-Präsident.

Studenten im praktischen Jahr (PJ) und junge urologische Assistenzärztinnen- und ärzte sind die Zielgruppe des Management-Programms der Juniorakademie. „Dort entwickeln erfahrene Kollegen aus Forschung, Klinik und Praxis Zukunftsperspektiven und skizzieren Berufsaussichten. Mit der Medizin vertraute Coachs vermitteln Themen wie Vertrauenskultur, Umgang mit Fehlern und Risikomanagement“, sagt der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie und Leiter des ProstataKarzinomZentrums am St.-Antonius-Hospital Eschweiler. „Diese neue Form der Interaktion zwischen Medizin- und  Wirtschaftsführungskräften soll angehende und junge Kollegen auf Führungsaufgaben und neue Verantwortlichkeiten nach Abschluss des Studiums vorbereiten und ihnen den Berufseinstieg in die Urologie erleichtern.“

Um die besten Köpfe für die medizinischen Fachgruppen zu gewinnen, bedürfe es nach Worten des DGU-Präsidenten zudem eines Umdenkens der Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen. „Das persönliche Verhalten der ersten und zweiten Führungsebene gegenüber den Studenten im praktischen Jahr und den jungen Mitarbeitern muss sich ändern. Dies gelingt durch Wahrnehmung und Wertschätzung, durch Vermittlung wesentlicher Grundzüge, Inhalte und Ziele des eigenen Fachgebietes, aktive Einbeziehung in die täglichen Aufgaben in Klinik, Forschungslabor und Praxis sowie Beratung bei der Karriereplanung.“ Wie in jedem Unternehmen sei die Vorbildfunktion des Topmanagements der Schlüssel für ein erfolgreiches Nachwuchsmanagement.

Den Ordinarien deutscher Universitätskliniken sowie Direktoren und Chefärzten deutscher urologischen Kliniken gilt denn auch Prof. Steffens Appell, „PJ-ler und Jung-Assistenten möglichst zahlreich zur Juniorakademie auf dem 63. DGU-Kongress im Congress Center Hamburg zu entsenden“.
Mit dem stellvertretenden Vorstandvorsitzenden der Porsche AG, Thomas Edig, wird im dortigen Eröffnungsplenum ein führender Vertreter der deutschen Wirtschaft für neue Denkanstöße unter den Medizinern sorgen. Motto: Medizin lernt von Wirtschaft.

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