Autor: |Veröffentlicht am 05. Oktober 2018|Aktualisiert am 21. März 2024

Alexander-von-Lichtenberg-Preis 2018: Gemeinsam im Kampf gegen den Krebs - vorbildliche Versorgung von urologischen Tumorpatienten

Dresden. Die Fachjury des Alexander-von-Lichtenberg-Preises hatte dieses Jahr viel zu tun, so zahlreich waren die Bewerbungen, die auf die Ausschreibung des renommierten Qualitätspreises der niedergelassenen Urologie folgten. Auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie, der Berufsverband der Deutschen Urologen und die Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co KG als Initiatoren des Preises sind mit dem diesjährigen Response hoch zufrieden. Und die Freude ist besonders groß, weil einmal mehr deutlich wird, wie viele niedergelassene Urologen sich dem Auftrag, ihren Patienten eine ganzheitliche Versorgung zukommen zu lassen, in besonderer Weise verpflichtet fühlen. Dabei bewiesen die Bewerber ein sicheres Gespür, ihr ganzes Wissen und Können mit Kreativität, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein zu paaren, um diesem anspruchsvollen Auftrag gerecht zu werden.

Auf dem diesjährigen DGU-Kongress in Dresden konnte die „Urologische Gemeinschaftspraxis Münster“ – repräsentiert durch Dr. med. Walter Otto, Dr. med. Eckart Gronau und Dr. med. Maximilian Cohausz – den mit 5.000 Euro dotierten Alexander-von-Lichtenberg-Preis entgegennehmen. Die Entscheidung für ein Gewinnerteam ist der vierköpfigen Fachjury zwar recht schwergefallen, aber ihrer Ansicht nach wird das Projekt der Urologischen Gemeinschaftspraxis Münster den Anforderungen an eine intersektorale Versorgung von urologischen Krebspatienten in besonderer Weise gerecht. Darüber hinaus stellt es die Wahrnehmung der medizinischen und sozialen Verantwortung dieses sensiblen Bereichs der Urologie auf vorbildliche Weise in den Mittelpunkt.

Das prämierte Projekt

Die Urologische Gemeinschaftspraxis Münster hat eine lange Geschichte. Sie wurde im Jahr 1950 von Dr. Josef Cohausz(ϯ) als erste urologische Praxis in Münster gegründet und etablierte sich mit einer urologischen Belegabteilung in der Raphaelsklinik Münster bereits damals als intersektoral orientierte Einrichtung. Bis heute hat sich diese Belegabteilung zu einem stationären urologischen Versorgungszentrum mit 28 Betten entwickelt, in dem im Jahr 2017 zuletzt 1202 Patienten betreut und 1505 operative Eingriffe des gesamten urologischen Spektrums durchgeführt wurden. Außerdem liegen die Weiterbildungs-ermächtigungen zum urologischen Facharzt (36 Monate stationär, 18 Monate ambulant) sowie für die Zusatzbezeichnungen Andrologie, Medikamentöse Tumortherapie und Röntgendiagnostik (fachgebunden) vor.

Im Jahr 2012 erfolgte unter Federführung der Urologischen Gemeinschaftspraxis Münster die Gründung des fachübergreifenden "Prostatazentrum Münsterland", ein Zusammenschluss von neun urologischen Praxen, einer onkologischen Praxis, zwei Krankenhäusern und drei pathologischen Instituten. Die Zertifizierung dieses ersten Zentrums im Münsterland durch den Dachverband der Prostatazentren (DAVPZ) erfolgte 2013. Das Ziel der Gemeinschaftspraxis ist es, allen urologischen Tumorpatienten eine kontinuierliche, fortschrittliche Behandlung zukommen zu lassen. Regelmäßige Qualitätszirkel, interdisziplinäre Tumorboards, Patientenvorträge, die Gründung fachspezifischer Netzwerke (Münsteraner Allianz gegen Krebs, MAgKs 2014) und deren Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft bilden eine handlungs- und tragfähige Struktur - allesamt wichtige Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen.

Nach Meinung der Jury verdient die konsequente, zielführende Umsetzung dieses Projekts einen Preis - nämlich den Alexander-von-Lichtenberg-Preis 2018. Die Jury des Alexander-von-Lichtenberg-Preises bedankt sich bei allen Teilnehmern für die engagierten Bewerbungen und möchte alle niedergelassenen UrologInnen dazu ermutigen, sich auch im nächsten Jahr um den Preis zu bewerben.

Foto: V.l.n.r. Alida Cardinal, Dr. Maximilian Cohausz, Dr. Axel Schroeder, Prof. Dr. Maurice Stephan Michel

Text: Marlies Potempa