Autor: |Veröffentlicht am 15. Februar 2017|Aktualisiert am 24. Mai 2023

Amtierender DGU-Präsident: „Urologie soll zur unverwechselbaren Marke werden“

Urologie. Für alle. Für jeden. Für uns.

Berlin, 15.02.2017. Sein Anliegen als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) ist die deutliche Positionierung der Urologie in der Fachwelt wie in der breiten Öffentlichkeit: Professor Dr. Tilman Kälble will die Disziplin in allen Facetten kontinuierlich und nachhaltig darstellen, um den Begriff Urologie als unverwechselbare Marke für die Therapie von Erkrankungen des gesamten Urogenitaltraktes bei beiden Geschlechtern und für alle Altersgruppen zu etablieren. Ein ganzes Bündel teils langfristig angelegter Maßnahmen soll dazu beitragen, Integrität und Erhalt des Faches mit all seinen Teil- und Spezialgebieten dauerhaft zu sichern. Auch diese Projekte und erste Resultate stehen auf dem Programm des 69. DGU-Kongresses vom 20. bis 23. September 2017 in Dresden unter der Leitung von Prof. Kälble. Den Schwerpunkt der Jahrestagung unter dem Motto „Urologie. Für alle. Für jeden. Für uns.“ werden wie gewohnt neueste wissenschaftliche und klinische Erkenntnisse, Entwicklungen und Kontroversen der Urologie bilden.

„Auf dem DGU-Kongress 2017 wird all unseren Teilgebieten ausreichend Rechnung getragen“, unterstreicht Prof. Kälble. Für den Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fulda schließt dies besonders auch Bereiche wie Nierentransplantation, Kinderurologie und medikamentöse Tumortherapie ein, in denen Urologen sich aus berufspolitischer Sicht divergierenden Interessen von Chirurgen, Kinderchirurgen oder Onkologen gegenüber sehen. So gingen bei der Neubesetzung urologischer Lehrstühle immer wieder die Nierentransplantation und teils auch die Kinderurologie an andere Fächer verloren. „Nur kooperative Vorgehensweisen der beteiligten medizinischen Fakultäten können für Patienten langfristig gewinnbringend sein“, sagt Prof. Kälble und verweist auf die geplante Musterweiterbildung Kinderurologie mit den Kinderchirurgen.

Das Motto des 69. DGU-Kongresses „Urologie. Für alle. Für jeden. Für uns.“ spiegelt den Anspruch aller Urologinnen und Urologen wider, als Fachärzte für Niere, Blase und Genitale bei Mann, Frau und Kind wahrgenommen zu werden. Damit setzt der DGU-Präsident ganz bewusst das Kongressmotto „Urologie umfasst mehr.“ von Prof. Dr. Stephan Roth aus dem Jahr 2015 fort. „Wir Urologen werden von einem Großteil der Bevölkerung immer noch auf Ärzte reduziert, die Tastuntersuchungen der Prostata durchführen“, konstatiert Prof. Kälble. Dies überkommene Image will der 57-Jährige angehen und weiß DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice-Stephan Michel und den amtierenden Vorstand dafür hinter sich. So ist eine große, auf Jahre angelegte Aufklärungskampagne für Patienten zur Früherkennung verschiedener urologischer Erkrankungen bereits in Vorbereitung, die über traditionelle und soziale Medien sowie auch in Form von Informationsmaterialien für ärztliche Praxen verbreitet werden soll. In diese Kampagne sind die früheren Handball-Nationalspieler Michael und Uli Roth eingebunden, die beide erfolgreich an Prostatakrebs operiert wurden. Parallel dazu werden etablierte Initiativen unterstützt, so zum Beispiel die „Aktion Manndeckung“, die speziell bei Sportevents über Männervorsorge informiert - und für Sportfan Kälble, der selbst auf Rennrad, Tennisplatz und Loipe aktiv ist, gute Chancen bietet, auch eher vorsorgescheue Zielgruppen zu erreichen. Ein gemeinsames Logo für die Marke Urologie, das DGU und den Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) gleichermaßen repräsentiert, ist auf den Weg gebracht.

Für den Kongress in Dresden setzt der DGU-Präsident auf die bewährte Struktur mit all ihren erfolgreichen Elementen. Lediglich die Live-Operationen aus dem Vorjahr werden durch vorproduzierte Videos ersetzt, die von den jeweiligen Operateuren direkt mit dem Auditorium diskutiert werden. Tumorerkrankungen zählen zu den inhaltlichen Schwerpunkten der DGU-Jahrestagung: Die jüngsten Entwicklungen zu PSA-Screening und Active Surveillance beim Prostatakarzinom sowie zu leitlinienkonformer Diagnostik und Therapie aller weiteren urologischen Tumoren stehen weit oben im Programm. Prof. Dr. Kälble: „Aber auch den Themen Infektiologie, Urolithiasis, Traumatologie, BPH und ganz besonders den Schnittstellenthemen medikamentöse Tumortherapie, Inkontinenz von Mann und Frau, Andrologie, Nierentransplantation und Kinderurologie wird ausreichend Zeit eingeräumt.“ Neben neuen Medikamenten in der Onkologie oder Fortschritten bei den bildgebenden Verfahren, auch, aber nicht nur beim Prostatakarzinom, ist dem Fuldaer Klinikleiter die aktuelle Wertung der Antibiotika-Richtlinien wichtig: „Wir sind auf dem besten Wege, uns durch unkritische Antibiotika-Gaben selbst zu gefährden.“

Sein aktuelles Engagement im DGU-Vorstand für die Marke Urologie kommt nicht von ungefähr: Prof. Dr. Tilman Kälble war seit 1998 Mitglied zahlreicher DGU-Arbeitskreise, darunter die für Kinderurologie, für Nierentransplantation sowie für operative Techniken. Den Arbeitskreis Urologische Assistenz- und Pflegeberufe bzw. die TeamAkademie führte er von 2006 bis 2015 gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Roth als Vorsitzender und zeichnet für zahlreiche erfolgreiche Pflegekongresse für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kliniken und Praxen mitverantwortlich. „Da ich seit meiner Zeit als Assistenzarzt in vielfältiger Weise von unserer Fachgesellschaft profitiert habe, ist es mir heute ein Anliegen, der DGU als Präsident etwas zurückzugeben“, sagt Prof. Kälble im Interview mit der DGU-Pressestelle. Die Energie dafür bezieht er vom starken Rückhalt aus der Familie und aus dem Kreis der Freunde, die ihn auch als Flötisten im Rotary-Orchester Deutschland kennen.

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