Autor: Redaktion|Veröffentlicht am 04. Januar 2011|Aktualisiert am 21. März 2024

Patientenforum zu Prostatakrebs auf dem 62. Urologen-Kongress in Düsseldorf

Düsseldorf, 06.09.2010. Die häufigste Krebserkrankung, mit der Deutschlands Männer konfrontiert sind, ist das Prostatakarzinom. Jährlich diagnostizieren Urologen rund 60.000 neue Fälle. „Zugleich sind bei kaum einer anderen Tumorerkrankung die Möglichkeiten der Behandlung so vielfältig wie beim Prostatakarzinom“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Weidner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und des 62. Jahreskongresses der DGU vom 22. bis 25. September 2010 in Düsseldorf. Angesichts der Fülle verfügbarer Informationen sei es für Patienten, die in alle Therapieentscheidungen einbezogen werden müssten, zunehmend schwieriger, einen Überblick zu behalten. Das Laienforum am Donnerstag, den 23. September 2010, ab 19.00 Uhr im Congress Center Düsseldorf, soll den Betroffenen Orientierungshilfe geben.

„Das Forum wird erstmals gemeinsam mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) veranstaltet“, so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie des Universitätsklinikums Gießen, Prof. Weidner. Die Besucher hören zwei Kurzvorträge und haben Gelegenheit, mit fünf anerkannten Experten über neueste Entwicklungen in Diagnose und Behandlung des Prostatakarzinoms sowie über verschiedene Therapieoptionen und -entscheidungen zu diskutieren. Darunter auch Prof. Dr. Axel Heidenreich, Direktor der Urologischen Klinik des Universitätsklinikums Aachen und Vorsitzender der Leitlinienkommission Prostatakarzinom der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU).

Welche Therapie ist in welchem Stadium der Erkrankung die richtige, so lautet wohl die wichtigste Frage für die betroffenen Patienten. Ist der Tumor lokal begrenzt, gehe es häufiger um die Entscheidung, ob Operation oder Bestrahlung angeraten sei, so Forums-Organisator und Moderator Prof. Dr. Claus Fischer. Zu dieser „Frühen Therapieentscheidung“ wird Prof. Dr. Bernd Schmitz-Dräger aus Fürth referieren. Beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom, oft nach bereits erfolgter Operation, stelle sich eher die Frage, welche Medikamente eingesetzt werden könnten und ob zusätzlich bestrahlt werden müsse. Zu diesen „Späten Therapieentscheidungen“ spricht Prof. Dr. Johannes Maria Wolff aus Viersen.

Fragestellungen zur Diagnostik wird Prof. Fischer ebenfalls thematisieren: Dabei geht es in verständlichen Worten zum Beispiel um die Wertigkeit eines Tumormarkers im Urin (PCA3-Score), um die kernspintomografisch gesteuerte Entnahme von Gewebeproben oder um bildgebende nuklearmedizinische Verfahren (Positronen-Emissions-Tomographie/PET). 

Im Mittelpunkt des Patientenforums sieht Prof. Fischer jedoch die vielfältigen Therapieansätze und ihre Bedeutung. Zum Beispiel die minimal-invasive roboterassistierte Operationstechnik mit dem DaVinci-System, neue chemotherapeutische Substanzen oder die Strategie des „aktiven Zuwartens“ (active surveillance) bei Prostatakrebs. Dabei wird der Patient engmaschig überwacht und eine eingreifende Therapie, abhängig vom Stadium der Erkrankung und der Aggressivität des Tumors hinausgezögert. Besonders für ältere Patienten könne dies eine Alternative sein, so der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie des Klinikums Bayreuth. Ebenfalls thematisiert werden die möglichen Folgen von Therapieentscheidungen, körperliche ebenso wie psychische.

Günter Feick, Vorsitzender des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V., setzt große Erwartungen in das Patientenforum des DGU-Kongresses, das er mitmoderiert: „Patienten benötigen gute Fachinformationen vor ihrer Entscheidung für eine Therapie. Eine gleichzeitige Anwesenheit von fünf renommierten Medizinern ist das Besondere für Patienten und ihre Nächsten. Damit werden alle Stadien und Therapien der Erkrankung Prostatakrebs mit höchster Professionalität und Qualität abgedeckt. Informationen über die aktuellen, evidenzbasierten Therapien und die Beantwortung der Fragen von Zuhörern werden Aufklärung in laienverständlicher Form geben.“

Das öffentliche Forum „Patienten mit Prostatakrebs wählen ihren Weg: Welche Therapie ist die richtige?“ findet am 23. September 2010 in Saal X des Congress Centers Düsseldorf von 19.30 bis 21.00 Uhr (19 Uhr Einlass) statt. (ing)

Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.

Kontakt:

DGU/BvDU-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers &
Sabine M. Glimm
Stremelkamp 17
21149 Hamburg
Tel.: 040 - 79 14 05 60
Mobil: 0170 - 4 82 72 87
Fax: 040 - 79 14 00 27
info(at)wahlers-pr.de

www.dgu-kongress.de

 

Für die teilnehmendem Schüler wird es am 23.und 24. September 2010 um 9.30 Uhr auf dem Düsseldorfer Urologen-Kongress zweifellos spannend: Unter dem Motto „Werde Urologin/Urologe für einen Tag“ geht es nach einer theoretischen Einführung interaktiv mit einem Fallbeispiel zum Prostatakrebs weiter. Den Höhepunkt bildet das anschließende Simulatortraining. In mehreren Stationen lernt der angehende Nachwuchs das kleine 1x1 der Urologie kennen. Neben dem Operieren durchs Schlüsselloch darf man Nierensteine entfernen, lernt das richtige Nähen und Knoten und kann mit einer feinen Optik das Innere einer Paprika erforschen. „Üben kann man an fast allem, was der Kühlschrank zu Hause so hergibt, auch an Bananen und Gänsebeinen“, weiß Dr. med. Dr. phil. Stefan Buntrock, der gemeinsam mit Kollegen durch das zweistündige Schüler-Programm führt. Mit ihrer außergewöhnlichen Initiative tritt die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. dem Medizinermangel in Deutschland aktiv entgegen. DGU-Präsident Professor Dr. Wolfgang Weidner: „Urologen sind hoch qualifizierte und gefragte Fachärzte mit außerordentlich guten Zukunftsaussichten, denn aufgrund der demografischen Entwicklung werden urologische Erkrankungen in den nächsten Jahrzehnten noch häufiger auftreten. All das möchten wir unseren jungen Gästen in Düsseldorf vermitteln“.

Weitere Informationen:
Dr. med.  Dr. phil. Stefan Buntrock
Ärztlicher Direktor der Klinik am Kurpark, Bad Wildungen
Telefon: 05621- 702145

Weitere Informationen über die "Urology Week":
www.uroweb.org
www.urologyweek.org

Weitere DGU-Informationen:
http://www.dgu-kongress.de
http://www.urologenportal.de

Journalisten können sich bereits jetzt für den 62. DGU-Kongress in Düsseldorf akkreditieren: www.otseinladung.de/event/2b25081e7a

Kontakt:

DGU/BvDU-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers
Sabine M. Glimm
Stremelkamp 17
21149 Hamburg
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Mobil: 0170 - 4 82 72 87
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