Autor: Redaktion|Veröffentlicht am 04. Januar 2011|Aktualisiert am 21. März 2024

Eindeutiges Votum für die Freiberuflichkeit des Arztes

Berlin, 01.09.2010. Zusammenfügen, was zusammengehört - so lautete vor 20 Jahren die Herausforderung für fast alle Organisationen im gerade wiedervereinten Deutschland: Der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) war die erste ärztliche Standesvertretung, die den Zusammenschluss von Ost und West in die Tat umsetzte. „Schon wenige Tage nach der Unterzeichnung des Einigungsvertrages konnten wir den Übergang zu einem gemeinsamen Berufsverband vollziehen und seit dem 3. Oktober 1990 gesamtdeutsch handeln“, sagt BvDU-Präsident Dr. Martin Bloch. Das 20-jährige gemeinsame Bestehen feiert der BvDU am 14. September 2010 in Berlin mit einem Festakt in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt. Hochrangige Gäste aus dem deutschen Gesundheitswesen werden erwartet.

In den neuen Bundesländern freiberufliche Strukturen in einem bis dahin zentralistischen System zu etablieren, war eine große Aufgabe. Praktische und auch strukturelle Fragen wollten geklärt werden. Dies fing an bei der Ausstattung von Praxen, um eine optimale urologische Patientenversorgung zu gewährleisten, betraf Vergütungsfragen ebenso wie Fragen der Qualitätssicherung. Das tragende System der Selbstverwaltung war für die Ärzteschaft in der damaligen DDR noch Neuland. Um so höher ist nach Ansicht von BvDU-Präsident Bloch deren Aufbauarbeit für dieses System zu bewerten, die rückblickend gut gelungen sei. Der eigenständige, ökonomisch unabhängige und nur seinem Gewissen verpflichtete Arzt war das Leitbild. Dafür waren Urologinnen und Urologen im Osten bereit, in eigener Verantwortung auch die Risiken als Angehörige eines freien Berufes zu tragen. Schnell wurde erkannt, dass man dafür auch die Vertretung seiner Interessen selbst in die Hand nehmen musste – was mit der Gründung eines BvDU-Ost bereits im Juni 1990 in Halle geschah.

BvDU-Präsident Dr. Martin Bloch sieht in der Entwicklung „ein eindeutiges Votum für die Freiberuflichkeit des Arztes und die Therapiefreiheit, deren Erhalt oberstes Ziel einer ärztlichen berufsständischen Interessenvertretung ist“. Die Integration des BvDU-Ost, der schon in der Präambel seiner Statuten die Eingliederung in den BvDU der Bundesrepublik vorsah, funktionierte, und heute ist die Frage, ob Ost oder West, keine relevante Größe mehr. Welch arbeitsreicher Weg dem in der Wendezeit vorausgegangen war, werden die Protagonisten der ersten Stunde beim Festakt schildern: der frühere BvDU-Präsident Dr. Klaus Schalkhäuser und federführend für die Kollegenschaft im Osten der damalige Oberarzt an der urologischen Klinik Halle/Weidenplan, Dr. Wolfgang Zacher.

Dr. Schalkhäuser, heute Ehrenpräsident des BvDU, erinnert sich an den ersten Briefkontakt im Januar 1990: „Es war nicht schwierig, der Bitte um Unterstützung zur Gründung eines Berufsverbandes der Urologen in der DDR positiv zu begegnen.“ Das BvDU-Präsidium hatte sich bereits Ende 1989 mit dieser Frage befasst. In der Folgezeit wurden gemeinsam mit Dr. Zacher, zunächst Vorsitzender des BvDU der DDR, später Vizepräsident des gemeinsamen BvDU und heute dessen Ehrenmitglied, die Voraussetzungen für „einen komplikationsarmen, urologischen Wechsel von der Planwirtschaft in die soziale Marktwirtschaft mit einer freien verfassten Ärzteschaft“ (Zacher) geschaffen.

Für den Festvortrag der Feierstunde hat der BvDU den ehemaligen Bischof, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, gewonnen. Der Sozialethiker und langjährige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland wird über „die Grenzen der Ökonomisierung in der Medizin“ sprechen. Darin wird es außer der Frage, was Gerechtigkeit im Gesundheitsbereich bedeutet, auch um grundlegende Weichenstellungen für die künftige Gestaltung des deutschen Gesundheitswesens gehen. (ing)

Festschrift  zum Download: "20 Jahre gemeinsamer BvDU Ost-West"

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Für die teilnehmendem Schüler wird es am 23.und 24. September 2010 um 9.30 Uhr auf dem Düsseldorfer Urologen-Kongress zweifellos spannend: Unter dem Motto „Werde Urologin/Urologe für einen Tag“ geht es nach einer theoretischen Einführung interaktiv mit einem Fallbeispiel zum Prostatakrebs weiter. Den Höhepunkt bildet das anschließende Simulatortraining. In mehreren Stationen lernt der angehende Nachwuchs das kleine 1x1 der Urologie kennen. Neben dem Operieren durchs Schlüsselloch darf man Nierensteine entfernen, lernt das richtige Nähen und Knoten und kann mit einer feinen Optik das Innere einer Paprika erforschen. „Üben kann man an fast allem, was der Kühlschrank zu Hause so hergibt, auch an Bananen und Gänsebeinen“, weiß Dr. med. Dr. phil. Stefan Buntrock, der gemeinsam mit Kollegen durch das zweistündige Schüler-Programm führt. Mit ihrer außergewöhnlichen Initiative tritt die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. dem Medizinermangel in Deutschland aktiv entgegen. DGU-Präsident Professor Dr. Wolfgang Weidner: „Urologen sind hoch qualifizierte und gefragte Fachärzte mit außerordentlich guten Zukunftsaussichten, denn aufgrund der demografischen Entwicklung werden urologische Erkrankungen in den nächsten Jahrzehnten noch häufiger auftreten. All das möchten wir unseren jungen Gästen in Düsseldorf vermitteln“.

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