Autor: Redaktion|Veröffentlicht am 04. Januar 2011|Aktualisiert am 21. März 2024

Ambulante kassenärztliche urologische Versorgung in Rheinland-Pfalz akut gefährdet

Speyer/ Hamburg, 10.08.2010. Unbemerkt von der öffentlichen Diskussion um Honorarhöhen bei Ärzten und drohenden Honorarverlusten im hausärztlichen Sektor zeichnen sich im Verborgenen gravierende Bedrohungen der Versorgung der Kassenpatienten im fachärztlichen Bereich ab. Die niedergelassenen Urologen in Rheinland-Pfalz verzeichnen über die letzten Quartale einen zunehmenden Einbruch der kassenärztlichen Vergütung, der bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ausmacht - wohlgemerkt bei vollen Wartezimmern und zunehmender Arbeitsbelastung durch steigende Patientenzahlen.

Mittlerweile reichen die von den Kassen und der KV zur Verfügung gestellten Geldmittel gerade aus, um die Kosten einer urologischen Kassenpraxis zu decken, eine Gewinnerzielung, auch im Hinblick auf Investitionen in neue diagnostische und therapeutische Technik ist nicht mehr möglich. "Diese Tatsache bedroht die urologische Versorgung unserer Patienten, immerhin haben 35 Prozent dieser Patienten ein Krebsleiden, hochakut. Die Folgen sind absehbar und werden in nächster Zeit für die Patienten spürbar werden", so Dr. Holger Uhthoff, erster Landesvorsitzender des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) Rheinland-Pfalz.

Die Wartezeiten auf Termine werden sich drastisch verlängern. Untersuchungen und Behandlungen werden zukünftig von den zu Verfügung stehenden finanziellen Mitteln abhängen. Die wohnortnahe Versorgung wird zunehmend ausgedünnt, da Praxen nicht mehr nachbesetzt werden können und die Rückgabe der Kassenzulassung aus betriebswirtschaftlicher Sicht die einzige Möglichkeit sein wird, dem mittelständischen Unternehmen Arztpraxis die Zukunft zu sichern. Dies bedeutet eine Verkleinerung der Betriebe mit den entsprechenden Folgen für die Arbeitsplätze des medizinischen Assistenzpersonals in urologischen Praxen. Geradezu paradox wird die Situation beim Blick in den Versorgungsatlas Rheinland-Pfalz, der den Bedarf an Behandlung der Bevölkerung und somit an ärztlichen Leistungen bis zum Jahr 2020 darstellt. Hier werden die Urologen an erster Stelle, vor allen anderen Fachgruppen genannt mit einem Zuwachs bei Leistungsbedarf und Patientenkontakten von ca. 10 Prozent gegenüber dem heutigen Stand."

Fazit:"Die Urologen werden in den nächsten zehn Jahren die gefragteste fachärztliche Gruppe sein, finden sich aber gleichzeitig bei nachhaltigen und betriebswirtschaftlich nicht kompensierbaren Honorareinbrüchen in einer Situation wieder, die ihnen mittelfristig nicht erlauben wird, die Versorgung der Kassenpatienten aufrecht zu erhalten. Die Frage nach Verantwortlichen und Ursachen dieser desolaten Situation kann und muss gestellt werden. Allerdings ist die ureigene Aufgabe von uns Urologen die bestmögliche Behandlung der sich uns anvertrauenden Patienten nach wissenschaftlich aktuellem Kenntnisstand, und nicht die Lösung dieser Problematik," sagt Dr. Holger Uhthoff. Er fordert: "Die Entscheidungsträger von Politik, Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung sind nun gefragt, hier schnelle und nachhaltige Lösungen zu finden um nicht Gefahr zu laufen, den Bürger und Patienten einer fehlenden urologischen Versorgung und damit verbundenen Gefährdung seiner Gesundheit auszusetzen. Auch Dr. Martin Bloch, Präsident des BvDU aus Hamburg sieht sofortigen Handlungsbedarf mit Blick auf den Stellenwert des Faches Urologie: "Die aktuelle Honorarreform darf die kassenärztliche urologische Versorgung nicht gefährden. Allein die Urologen versorgen ein Viertel aller Krebspatienten in Deutschland und Volksleiden wie Harnsteine, Inkontinenz und gutartige Prostatavergrößerung - dieses darf nicht aufs Spiel gesetzt werden."

Weitere Informationen:
V.i.S.d.P:
Dr. med. Holger Uhthoff
1. Landesvorsitzender des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. Rheinland-Pfalz
Ärztehaus 1
Hilgardstr. 26
67346 Speyer

Tel.: 06232/620740
E-Mail: uhthoff(at)urodocs.de

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