Autor: |Veröffentlicht am 11. Oktober 2022|Aktualisiert am 21. März 2024

Alexander-von-Lichtenberg-Preis 2022 Versorgungsqualität − Zukunftsaspekt der ambulanten Urologie

​​​​​​23. September 2022. Seit 2000 schreiben die Deutsche Gesellschaft für Urologie, der Berufsverband der Deutschen Urologen und die Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG den Alexander-von-Lichtenberg-Preis aus, um damit  niedergelassene Urologinnen und Urologen für ihre herausragende Arbeit und ihr außergewöhnliches Engagement auszuzeichnen.  Der originäre Qualitätspreis der niedergelassenen Urologie ist mit 5000 Euro dotiert und wird alljährlich an besonders kreative Köpfe verliehen, die sich neben dem Anspruch an qualitätsorientierter Medizin auch von einem wissenschaftlichen Interesse leiten lassen.

So konnte sich die Fachjury auch dieses Jahr über Bewerbungen freuen, die die ganzheitliche Versorgung urologischer Patienten im Fokus haben und in denen der leidenschaftliche Einsatz für die fachliche Weiterentwicklung der Urologie deutlich zu spüren ist.

Die Initiatoren des Alexander-von-Lichtenberg-Preises legen seit einigen Jahren besonderen Wert auf zukunftsorientierte Konzepte, die das Besondere und Außergewöhnliche in der täglichen Arbeit mit den Patienten deutlich machen und damit die Idee von einer medizinisch hervorragenden und sozial verantwortlichen Patientenversorgung präsentieren.

Vor diesem Hintergrund hat sich die dreiköpfige unabhängige Fachjury (aus DGU und BvDU) für die Bewerbung des “d-uo I  Deutsche Uro-Onkologen e.V., Berlin” als Preisträger entschieden. Darüber hinaus wurde Dr. med. Sven-Holger Kühn, Hamburg, für seine Leistungen mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Nach Meinung der Jury stehen beide Preisträger mit ihren eingereichten Bewerbungen für eine in der Praxis gelebte Urologie, die sowohl in der Fachwelt als auch in der öffentlichen Wahrnehmung eine gesundheitspolitisch und sozialökonomische Relevanz darstellt.

Das prämierte Projekt

Mit der Einrichtung von UroNAT einem nationalen Register zur Erfassung und Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgungsqualität beim Urothelkarzinom in Deutschland, hat sich d-uo eine relevante Aufgabe gestellt, nämlich die Versorgungsqualität zu untersuchen, zu analysieren und durch eine kritische Interpretation der Ergebnisse letztlich die  Versorgungssituation der Patienten zu verbessern. Hintergrund war, dass die Versorgungsforschung in der Uro-Onkologie, vor allem hinsichtlich der Untersuchung zugelassener Therapien in Alltagssituationen von großer gesundheitspolitischer Bedeutung ist, es aber dazu in Deutschland bis dato keine wissenschaftlich fundierte Datenlage gab. Dazu fehlte es nach Ansicht der Autoren an einer geeigneten Dokumentationsplattform im ambulanten Bereich. Eine solche Dokumentationsplattform ist UroNAT, die gleichzeitig das Kernstück der Aktivitäten von d-uo zur Versorgungsforschung darstellt und eine valide Datenbasis zu aktuellen Fragen der Versorgungsforschung bietet. In der begleitenden Studie "Verbesserung der Versorgungsqualität durch standardisierte Dokumentation" (VERSUS-Studie)  konnte d-uo innerhalb von vier Jahren die Daten von 12.000 Patienten dokumentieren die so auch dem Krebsregister zur Verfügung gestellt werden konnten. Auf dem diesjährigen Jahreskongress der DGU wurden bereits erste Ergebnisse von UroNAT vorgestellt.

Dr. med. Sven-Holger Kühn, Hamburg, wurde für seine langjährigen Verdienste für die Verbesserung der ambulanten urologischen Versorgung sowie für sein Engagement für die  Belange aller niedergelassenen Fachkolleginnen und -kollegen in Hamburg im Rahmen der Vereinsgründung und Vereinstätigkeit des VUHH e.V. (Verein der niedergelassenen Urologen in Hamburg) mit einem nicht dotierten Sonderpreis ausgezeichnet.

Die Jury des Alexander-von-Lichtenberg-Preises und das Unternehmen Takeda bedanken sich bei allen Teilnehmern für die engagierten Bewerbungen und möchte alle niedergelassenen Urologinnen und Urologen dazu ermutigen, sich auch im nächsten Jahr um den Preis zu bewerben.

Text: Marlies Potempa