Die Uro-Kolumne 05/2022

Autor: |Veröffentlicht am 20. Juni 2022|Aktualisiert am 21. März 2024

Puzzeln Sie gerne?

20.05.2022. Wenn Sie mögen, beginnen wir mit einem einfachen Dreiteiler: Erde, Virus, Krieg – scheint simpel, die Aufgabe, drei große Teile so zusammenzufügen, sodass alle Kanten bündig ineinandergreifen.

Dennoch gelingt es nicht auf Anhieb; die Kanten passen nicht zusammen. Warum nicht? Weil wir Menschen aus Gier nach Macht, Geld und Land die Kanten verschnitten haben. Hätten wir unsere Finger davon gelassen, gäbe es weder eine Klimakrise noch eine Covid-Pandemie oder gar diesen entsetzlichen Krieg.

Aus eben diesen niederen Motiven haben wir gemeinschaftlich die natürlichen Ressourcen unseres Planeten ausgebeutet, bis er diesem unseligen Treiben zur Selbsterhaltung Einhalt gebietet und uns deutlich zeigt, wo, wie und wann wir anzuhalten haben. Rücksichtsloses Streben nach Wohlstand zu Lasten der wirtschaftlich und gesellschaftlich Schwächeren bis zum lähmenden, satten, vermeintlich zufriedenen Phlegma trüben unseren Blick für das Wesentliche, nämlich die behutsame, respektvolle Pflege unseres Lebensraums und Achtung vor allen Mitmenschen. Die Erde bietet uns genügend Sonne, Wind und Wasser, um unseren Energiehunger zu stillen, wenn wir ihn vernünftig balancieren. Statt zu meckern, sollten wir uns bedanken und das Angebot annehmen.

Das selbstverliebte Gebaren der narzisstischen „Herrenmenschen“ auf der Nordhalbkugel, die Bewohner*innen der Südhalbkugel wirtschaftlich und asozial kollektiv zu versklaven und zu demütigen, fällt uns allmählich auf die Füße, indem wir zwar diskret, jedoch merkbar die größte Völkerwanderung der Erdgeschichte erleben. Die Bestohlenen und Benachteiligten möchten etwas Kompensation der an ihnen begangenen, kolonialen Untaten – ja, auch wirtschaftlich.

Ich finde das übrigens völlig in Ordnung – selbstverständlich unter Beachtung angemessener Achtung und völliger Gewaltfreiheit. Also, lassen Sie uns unseren eingetrübten Verstand reaktivieren und uns darauf besinnen, wozu wir ihn einsetzen könnten.

Das zweite Puzzleteil, SARS-Covid 2, hoher Preis globaler Mobilität, sät wiederum Zweifel daran: wider besseres Wissen tolerieren wir emotionslos bis heute täglich ein vollbesetzt abgestürztes Flugzeug als Analogon zu ca. 300 Toten. In nie gekannter Geschwindigkeit haben uns Wissenschaftler*innen die Instrumente bereitgestellt, eine globale Katastrophe zu verhindern. Wir bedanken uns dafür mit fast demonstrativer Torheit, fast alles zu tun, die Pandemie nicht einzudämmen: der massive Eingriff in die Freiheitsrechte der Geimpften durch die Impfverweiger*innen und Verzicht auf Masken und Abstand als wirksamste Infektionsbrecher, weil es anscheinend das höchste Gut ist, sich trunken vor Freude und Alkohol massenweise in Umarmung anzuspeien. Schämen sollten sich diese Mitmenschen.

Und der Krieg? Macht entsetzt, fassungslos und traurig. Dass ein Großteil der Welt sich von einem historisch verwirrten, zutiefst menschenverachtenden Psychopathen mit hegemonialen Wahnphantasien am Nasenring vorführen läßt, verschlägt tatsächlich fast die Sprache. Es gilt als erstes, ihn unverzüglich und definitiv unschädlich zu machen. Danach sollte eine präventive Analyse erfolgen: wodurch entsteht Krieg? Durch die Sucht, Grenzen verschieben zu wollen – ergo: wo keine Grenzen, da kein Krieg. Ja, ganz einfach.

Was wünsche ich mir? Möglichst bald wieder unsere schöne Nebensache – die Urologie – mehr in den Fokus der Kolumne zu rücken.

Herzlich

Ihr

Wolfgang Bühmann