Die Uro-Kolumne 08/2023

Autor: |Veröffentlicht am 15. September 2023|Aktualisiert am 21. März 2024

Spieglein, Spieglein an der Wand…

20.08.2023. …Sie erinnern sich an die Brüder Grimm und „Schneewittchen“ ?

Die von Selbstzweifeln zerfressene Königin konnte trotz aller frustranen Versuche die reine Schönheit von Schneewittchen nie erreichen, geschweige denn übertreffen:

„Du bist zwar schön, aber Schneewittchen bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen, sie ist tausendmal schöner als Du…“

Keine Sorge – ich komme zum Thema: als Ex-Propeller-Karl (warum trägt er die Fliege nicht mehr?) noch des Nächtens die zahllosen Studien zu Covid studierte und sehnlichst auf den täglichen Anruf seiner „Freunde“ von der Harvard University wartete (ob der jemals kam?), hatte er durchaus die richtige Orientierung zum Team „Vorsicht“ und gab – wenn auch rhetorisch-kommunikativ unterirdisch – kompetente Kommentare zur Pandemie zum Besten.

Seitdem er zu Ministerehren berufen wurde, wirkt er völlig desorientiert – besonders deutlich an seiner völlig enthemmten Drogenpolitik mit der faktischen Freigabe von Marihuana und dem Argument, damit den illegalen Markt auszutrocknen.

Er ignoriert sämtliche von ihm so gepriesene wissenschaftliche Evidenz als Richtschnur rationaler Entscheidungen.

Das Kiffen heutzutage macht  aufgrund der potenzierten THC-Konzentration gegenüber den Tüten aus den 60ern blöd – vornehm ausgedrückt: beeinflußt massiv die kognitiven und rationalen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, führt zur Sensibilität der Suchtsynapsen und öffnet damit die Tür zur polytoxikomanen Drogensucht. Wenn unsere Nachwuchsgeneration das „saubere“ Cannabis aus Karls Kiosk frei erwerben darf, wird mitnichten damit verhindert, dass sie abends vor der Clubtoilette von den Dealern mit einem Pröbchen Crack/Kokain/Heroin etc. angefixt wird, weil diese ihren lukrativen Markt nicht kostenlos Prof.Dr.Dr.Karl überlassen werden.

Und wer soll – bitte schön – die zu erwartende Expansion der Hanfplantagen in Wohnzimmern, beleuchteten Kellergewölben, Balkon-Gewächshäusern oder auf von der EU subventionierten Grünbracheflächen in geordneten Bahnen kontrollieren?

Wenn das Klauen den Profis erlaubt wird, hört es dadurch auf?

Vielleicht orientiert sich unser Gesundheitschaot doch zu sehr an Keith Richards, dem Leadgitarristen der Stones, der entgegen allen ärztlichen Prognosen trotz des Genusses sämtlicher irdischen psychoaktiven Substanzen (oder deswegen?) mit knapp 80 ungebrochen auf der Bühne rockt wie vor 60 Jahren. Ohne Zweifel ist das eine ikonische Ausnahme und gründet sich eher auf seine musikalische Vitalität und Genetik als auf Studien aus Harvard.

Es kann kein Argument sein, daß die Schäden durch die Gesellschaftsdroge Alkohol nun unbedingt ein Pendant in Gestalt weiterer Gifte benötigen, um Äquivalenz herzustellen.

Da beschleicht mich ein Vergleich: K.L. ist vom Arztberuf weiter weg als eine auf den saftigen Sylter Wiesen zufrieden grasende schwarzbunte Milchkuh von der Virtuosität einer Anne-Sophie Mutter an ihrer Stradivari. Allerdings strebt die Kuh auch nicht danach – das unterscheidet sie von Karl Lauterbach.

Als Radikalliberaler bin ich natürlich gegen die Kriminalisierung Drogenabhängiger, nicht jedoch gegen die juristische Verfolgung der potentiellen Mörder, die unsere Kinder in diese Abhängigkeit locken. Jeder Mündige darf in sein Verderben rennen – wenn er das klaren Verstandes tut. Genau den vernebeln alle Drogen.

Schau in den Spiegel, Karl – kannst Du Dir wirklich in die Augen sehen?

Herzlich

Ihr

Wolfgang Bühmann