Urge to Act

Das Projekt „An Urge to Act“. wird von PD Dr. Martin Baunacke als Mandatsträger der DGU betreut. Er ist Mitglied des AK „Urologische Versorgungsforschung, Qualität und Ökonomie“ sowie des AK „Urologische Funktionsdiagnostik und Urologie der Frau“ .

Autor: |Veröffentlicht am 14. Juni 2024|Aktualisiert am 18. Juni 2024

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. unterstützt die Kampagne „An Urge to Act“ der European Association of Urology – eine EU-weite Kampagne für eine Verbesserung der Kontinenzgesundheit.

Kontinenzprobleme sind ein relevantes Gesundheitsproblem, das einen großen Teil der europäischen Bevölkerung betrifft, aber derzeit nicht die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient. Sie haben nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Patienten und deren Angehörige, sondern auch auf die nationalen Gesundheitssysteme, die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft. „An Urge to Act“ ist eine neue europaweite Kampagne, die vom EAU Policy Office initiiert wurde und darauf abzielt, wesentliche Änderungen in der Politik in Bezug auf Inkontinenz in ganz Europa zu erreichen.

 „An Urge to Act“ fordert die politischen Entscheidungsträger auf, die Belastung durch Kontinenzprobleme anzuerkennen, die Diagnostik zu verbessern und die Ergebnisse für die Patienten in Europa durch verstärkte Prävention, bessere Pflege und Zugang zu unterstützenden Maßnahmen, einschließlich der Behandlung, zu optimieren. „An Urge to Act“ fügt sich nahtlos in europäische Gesundheitsinitiativen ein, wie z. B. in Kooperationsprogramme zu nicht übertragbaren Krankheiten und in die Forschung sowie in europäische Rechtsvorschriften zur Abfallentsorgung, zu umweltfreundlichen Maßnahmen und zur Klassifizierung von Kontinenzprodukten.

Der Auftakt der Kampagne „An Urge to Act“ ist ein sozioökonomischer Bericht, der einen besseren Einblick in die Belastung durch Harninkontinenz in den Ländern der Europäischen Union (EU) im Hinblick auf Prävalenz, Gesundheitskosten und Umweltauswirkungen im Zeitraum 2023 bis 2030 gibt. Der Bericht zeigt, dass sich die geschätzte wirtschaftliche Belastung durch Harninkontinenz in allen EU-Ländern im Jahr 2023 auf 69,1 Milliarden Euro beläuft. Hierbei weist Deutschland mit 21,6 Mrd. Euro die größten Kosten in der EU auf. Die wirtschaftliche Analyse in diesem Bericht schätzt, dass die wirtschaftliche Belastung durch Harninkontinenz um 25 % auf 86,7 Mrd. EUR im Jahr 2030 in der EU ansteigen könnte, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

Die DGU bringt sich über den Arbeitskreis „Urologische Funktionsdiagnostik und Urologie der Frau“ an den Kampagnen-Treffen mit ein. Erstes Ziel ist es die Thematik durch deutsche Übersetzungen des Programms und einer Übersicht des sozioökonomischen Bericht im deutschsprachigen Raum publik zu machen.

Im Anhang finden Sie das 10-Punkte Grundsatzprogramm und eine Zusammenfassung des Berichtes.

Der Link zur Kampagne: https://uroweb.org/an-urge-to-act

Der Link zum sozioökonomischen Bericht der EAU: https://d56bochluxqnz.cloudfront.net/media/Socio-economic_report_UrgetoAct.pdf#asset:4080543@1