Autor: |Veröffentlicht am 15. Juli 2025|Aktualisiert am 15. Juli 2025

Prostata-Kampagne Reloaded – Mut zur Früherkennung

Berlin/Düsseldorf, 14.07. 2026.
Das Gefährlichste ist nicht der Prostatakrebs, denn wird er rechtzeitig erkannt, ist er in den meisten Fällen gut behandelbar. Wirklich gefährlich ist die Haltung vieler Männer: Ignoranz, falsche Scham oder übertriebene Selbstsicherheit halten sie nach wie vor von der Vorsorge ab. Mit genau dieser Botschaft startet die Urologische Stiftung Gesundheit gGmbH (USG) die zweite Runde ihrer bundesweiten Aufklärungsinitiative „Prostata – der wunde Punkt des Mannes“. Plakatmotive, ein pointierter 15-Sekunden-Fußball-Spot, flankierende Social-Media-Formate und ein ausgebautes Online-Informationsangebot rücken das Thema Früherkennung erneut in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 75 000 Männer an einem Prostatakarzinom, etwa 15 000 sterben daran. Dennoch nutzen nur 17 Prozent der 50- bis 54-Jährigen und 24,8 Prozent der 60- bis 64-Jährigen das gesetzliche Angebot zur Krebsfrüherkennung. DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Axel Merseburger erinnert daran, dass eine konsequente Inanspruchnahme dieser Untersuchungen die Sterberate deutlich senken könnte. Prof. Dr. Christian Wülfing, Mitglied des Medical Boards der USG und Initiator der Kampagne, verweist darauf, dass die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate bei früh entdecktem Tumor weiterhin rund 90 Prozent beträgt – ein Wert, der ohne aktive Teilnahme an der Vorsorge unerreichbar bleibt.

Rückenwind erhält der Appell an einer Früherkennungsuntersuchung teilzunehmen durch die achte Version der evidenzbasierten S3-Leitlinie Prostatakarzinom-diese wurde im Juli 2025 veröffentlicht. Der PSA-Bluttest ist nun der evidenzbasierte Standard der Früherkennung und die bisher übliche digitale rektale Untersuchung rückt in den Hintergrund. Das risikoadaptierte Konzept sieht je nach PSA-Wert Kontrollintervalle von zwei bis fünf Jahren vor und setzt bei auffälligen Ergebnissen auf Magnetresonanztomografie und gezielte Biopsien. Niedrigrisiko-Tumoren sollen primär in einem Programm der aktiven Überwachung geführt werden, um Lebensqualität zu erhalten und Übertherapien zu vermeiden. Wülfing betont, dass ein einfacher Bluttest die schambesetzte Tastuntersuchung ersetzt und damit die letzten Ausreden entfallen.

Als gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. verantwortet die USG nicht nur die Prostatakampagne, sondern ein umfassendes Informationsangebot zu urologischen Erkrankungen und Therapien. Das Patientenportal bietet aktuelle Nachrichten, Aufklärungsvideos, Podcasts, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Selbsthilfe-Unterlagen, Antworten auf häufige Fragen und eine komfortable Urologensuche. Finanzierung und Umsetzung erfolgen durch Beiträge der Fachgesellschaften sowie die Unterstützung engagierter Förderer, sodass sämtliche Inhalte für Patientinnen und Patienten kostenlos zugänglich sind.

Weitere Informationen zur Kampagne sowie zu allen Angeboten der Stiftung finden Interessierte online unter www.urologische-stiftung-gesundheit.de.

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