Vom G-BA gefördert: Neues Netzwerk für personalisierte Krebstherapien
03.03.2025. Standardtherapien wie Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung sind bei manchen Krebserkrankungen nicht ausreichend wirksam. Dann ist die Personalisierte Medizin gefragt, die mithilfe molekularer Tumoranalysen individuelle Therapieansätze ermöglicht. Im Rahmen des Projektes „Deutsche Netzwerke Personalisierte Medizin“ (DNPM), das für vier Jahre mit rund 21,8 Millionen Euro durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert wird, soll die Personalisierte Medizin langfristig deutschlandweit für möglichst viele Betroffenen zugänglich werden.
Das DNPM-Netzwerk umfasst initial 21 Universitätskliniken, an denen spezialisierte Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) aufgebaut wurden, um neue Möglichkeiten in der Behandlung schwer therapierbarer Tumorerkrankungen zu eröffnen. Das DNPM richtet sich in erster Linie an Ärztinnen und Ärzte, die ihre Patientinnen und Patienten mit komplexen Krebserkrankungen an eines der ZPM überweisen können. Entscheidend für die Durchführung einer genetischen Analyse und eine Empfehlung durch das interdisziplinäre Molekulare Tumorboard der DNPM-Standorte ist, dass verfügbare Leitlinientherapien ausgeschöpft sind oder aktuell ein Fortschreiten der Erkrankung unter der letzten Leitlinientherapie nachgewiesen wurde. Zudem können Patientinnen und Patienten mit seltenen Tumorerkrankungen oder ohne erfolgversprechende Leitlinientherapie zugewiesen werden.
Über die zentrale Datenintegrationsplattform dnpm:DIP werden Patientendaten bundesweit vernetzt und analysiert. Dies ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, ähnliche Krankheitsverläufe zu identifizieren und darauf basierend die bestmögliche Therapieoption auszuwählen. Neben der individuellen Versorgung dient die systematische Datensammlung auch der Krebsforschung. Eine begleitende Evaluationsstudie mit über 4.000 Teilnehmenden untersucht zudem, ob und inwiefern die neuen Strukturen die Behandlungsergebnisse verbessern.
Weitere Informationen finden Zuweisende sowie Patientinnen und Patienten auf der Website des Deutschen Netzwerkes für Personalisierte Medizin und in einer Pressemitteilung des G-BA.