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Chirurgische Korrektur bei drohender distaler Erosion der Penisprothese nach Mulcahy
Abstract
D. Osmonov1, A. Ragheb1, K.P. Juenemann1, S. Wilson2
1Universitätsklinikum Schleswig Holstein Campus Kiel, Urologie und Kinderurologie, Kiel, Deutschland, 2Institute for Urologic Excellence, Prosthetic Urology, La Quinta, Vereinigte Staaten
Einleitung: Im Hinblick auf die Seltenheit des Auftretens einer distalen Erosion bei hydraulischen Penisprothesen (PP) stehen auch erfahrene Operateure auf diesem Gebiet oft vor einer Herausforderung. In seltenen Fällen ist eine chirurgische Korrektur notwendig. In diesem Step by Step-Video zeigen wir die sog. Mulcahy-Technik.
Material & Methoden: Bei dem hier beschriebenen Fall handelt es sich um einen Patienten, bei dem bereits zuvor eine komplizierte Revision mit problematischer distaler Dilation durchgeführt worden war. Hierin lag die potenzielle Ursache für die Erosion. Durch den penoskrotalen Zugang wurden alle Komponenten des alten Implantats explantiert. Das Reservoir wurde entleert und belassen. Zusätzlich zu den konventionellen Instrumenten benutzten wir Wilson’s rückwärts schneidende Schere sowie die Uramix Stäbchen.
Eine zweite Querinzision wurde an der Stelle der distalen Erosion ausgeführt. Nach Herstellung des korrekten korporalen Verlaufs, Obliteration des falschen Traktes und distaler Korporoplastik setzten wir ein Coloplast Touch-Implantat ein. Das neue Reservoir wurde ektopisch eingesetzt.
Ergebnisse: Eine neue Coloplast Touch PP wurde erfolgreich anatomisch korrekt im distalen Corpus Cavernosum implantiert. Das postoperative Follow-up verlief unauffällig. Nach 7 Monaten Einsatz hatte der Patient eine normal aussehende Erektion und war mit dem Implantat hochzufrieden.
Schlussfolgerung: Wir halten die distale Korporoplastik nach Mulcahy für eine sichere und leicht durchführbare Methode, um eine problematische Komplikation im Sinne einer drohenden PP Zylinder-Erosion zu beheben, ohne eine komplette korporale Freilegung durchzuführen.