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Rezidivierenden Blasenhalsstenosen nach radikaler Prostatektomie. Technik der Rekonstruktion über den perinealen Zugang

12.10.20205:09Deutsch

Abstract

Rezidivierenden Blasenhalsstenosen nach radikaler Prostatektomie. Technik der Rekonstruktion über den perinealen Zugang

H. Keller1, J. Beierr2
1Sana Klinikum Hof GmbH, Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie, Hof, Deutschland, 2Sana klinikum Hof, Urologie, Hof, Deutschland

Einleitung: Blasenhalsengen (BE) nach radikaler Prostatektomie (RP) treten in bis zu 15 % auf und werden meist mittels Dilatation / Blasenhalsinzision (BHI) behandelt. Nicht wenige rezidivieren und benötigen letztlich eine offene Rekonstruktion.
Material und Methodik: Über den perinealen Zugang erfolgt die Narbenresektion & Anastomosierung. Der Eingriff beginnt mit Mono-J-Kath. bds. die über die vordere Bauchdecke endoskopisch ausgeleitet werden. Danach Lagerung in überbeugter Steinschnittlage. Wir verwenden Kopflicht, 4x vergrößernde Lupenbrille sowie ein selbsthaltendes Retraktorsystem. Nach Hautinzision zirkulär 4 cm um den Anus wird der Blasenhals und die Urethra dargestellt, durchtrennt, die Harnblase zirkulär mit der bipolaren Schere ausgelöst, der narbige Anteil reseziert; ggfs. wird auch die Urethra nach distal mobilisiert und reseziert, so dass eine Anastomosierung im Gesunden spannungsfrei möglich ist. Ein 18 Fr. Kath., wird nach 3, die MJ Kath. nach 2 Wochen entfernt.
Ergebnisse: Seit 2006 wurden 24 Pat. nach RP korrigiert. Der po. Verlauf war unkompliziert, keine Verletzung von Nachbarorganen oder Transfusionen. Alle konnten am 1. po. Tag feste Nahrung zu sich nehmen. Es traten 2 Rezidive (8,3 %) auf, 33 % (4) zeigten eine neu aufgetretene Belastungsinkontinenz, die bei Persistenz nach 6 Mo. mit art. Sphinkter versorgt wurde.
Fazit: Rez. BE nach RP können über den perinealen Zugang minimal-invasiv mit hoher Erfolgsrate, auch wenn gleichzeitig eine Urethrastriktur bis in den Beckenboden vorliegt, korrigiert werden. Die Einlage von Mono-J-Kath., schützt vor Verletzungen der Ureteren & Ostien und gibt Orientierungshilfe. Ein Selbsthaltesystem, Kopflicht & Lupenbrille sind obligat. Wir empfehlen nicht mehr als maximal 2 endoskopische Versuche durchzuführen.
 

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