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Roboter- assistierte Prostatektomie bei 16-jährigem Jungen mit Rhabdomyosarkom der Prostat
Abstract
Roboter-assistierte Prostatektomie bei 16-jährigem Jungen mit Rhabdomyosarkom der Prostata
T. Hajili1, C. Niklas1, M. Stöckle1, S. Siemer1
1Universitätsklinikum des Saarlandes, Urologie, Homburg, Deutschland
Einleitung: Das Rhabdomyosarkom (RMS) der Prostata bei jungen Erwachsenen stellt eine seltene Entität dar. Wir berichten einen Fall bei einem 16-jährigen Jungen.
Material und Methoden:
Ein 16-jähriger Junge stellte sich mit obstruktiver Blasenentleerungsstörung und Harnverhalt vor. In der Kontrastmittelverstärkten MRT bestätigte sich eine Raumforderung der Prostata mit Blasenbodeninfiltration sowie pathologische parailiakale und paraaortale Lymphknoten. Histologisch ergab sich ein RMS der Prostata. Der Patient erhielt 7 Zyklen einer Polychemotherapie und zeigte radiologisch eine deutliche Remission bei jedoch persistierender Blaseninfiltration. Es erfolgte sodann eine Roboter-assistierte Prostatektomie mit Blasenhalsresektion.
Ergebnisse:
Zystoskopisch zeigten sich intraoperativ Tumorformationen im Bereich des Blasenbodens ohne Ostiuminfiltration, sodass eine blasenerhaltende Resektion durchgeführt werden konnte. Es folgte die problemlose Präparation der Prostata. Aufgrund der Tumorinfiltration der Blase wurde die Prostata ostiumnah abgesetzt, weshalb beidseits DoppelJ-Katheter eingelegt wurden. Es erfolgte bei beschriebener ausgedehnter Blasenhalsresektion eine Blasenhalsrekonstruktion. Zusätzlich erfolgte eine extendierte Lymphadenektomie bis zur Aortenbifurkation. Der Blasenkatheter wurde am 7. postoperativen Tag nach unauffälliger Zystographie entfernt, die Doppel-J-Katheter nach Abschluss der Therapie. Histologisch zeigten sich persistente RMS-Infiltrate bei negativen Schnitträndern und Lymphknoten. Die onkologische Nachsorge 21 Monate nach Erstdiagnose ergab keinen Hinweis auf Rezidiv.
Schlussfolgerung:
Bei lokal fortgeschrittenem RMS mit Blaseninfiltration ist ein radikaler Roboter-assistierter Eingriff nach neoadjuvanter Chemotherapie möglich.