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Aufwändige Korrektur einer Kloakenfehlbildung (Kloakenfehlbildung)
Abstract
Aufwändige Korrektur einer Kloakenfehlbildung (Kloakenpersistenz)
K. Hirsch1, B. Schwaiger1, R. Carbon2
1Urologische und Kinderurologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Kinderurologie, Erlangen,
Deutschland, 2Chirurgische Klinik Universität Erlangen, Kinderchirurgische Abteilung, Erlangen, Deutschland
Die Kloakenfehlbildung ist die komplexeste Fehlbildung im Spektrum der anorektalen Malformationen. Betroffen sind immer die drei Organsysteme Harntrakt, Genitaltrakt und Enddarm. Alle drei Organe münden in den gemeinsamen Kloakenkanal.
Zur Korrektur der Malformation erfolgt in unserem Filmvortrag zunächst eine posteriore sagittale Anorektoplastik, wozu das Kind in Bauchlage gelagert wird. Die Hautinzision verläuft von der Mitte des Sacrums bis kranial der Öffnung des Kloakenkanals. Die gesamte perineale Muskulatur sowie die Beckenboden-Muskulatur werden streng in der Mittellinie zwischen den beiden Gesäßhälften gespalten, um neurologische Ausfälle weitgehend zu vermeiden.
Es erfolgt die sorgfältige Präparation der Malformation. Anschließend wird die Malformation in der Mittellinie eröffnet. Das Rektum wird vorsichtig vom Urogenitaltrakt abpräpariert unter penibler Schonung der Nervenversorgung von Rektum und Urogenitaltrakt.
Anschließend erfolgt die sorgfältige Separation der Vagina vom Urintrakt unter Schonung des Harnröhrenspinkters. Aus dem gemeinsamen Kloakenkanal wird die Neourethra gebildet. Dies erfolgt durch eine zweischichtige Übernähung des Kloakenkanals am ehemaligen Konfluens. Der bereits bei OP-Beginn endoskopisch in Seldinger-Technik über Draht eingelegte Katheter wird belassen.
Die relativ große Vagina wird zunächst an der vaginalen Vorderwand abgenäht. Diese plastische Rekonstruktion erfolgt, um eine ausreichende Länge der Vagina und eine angedeutet physiologische Weite des Introitus zu erzielen. Als Platzhalter wird ein 10# Katheter eingelegt. Die Vagina wird mittels Einzelknopfnähten perineal verankert. Das Rektum wird anschließend spannungsfrei durch das Zentrum des Schließmuskelkomplexes durchgezogen und ebenfalls mittels Einzelknopfnähten eingenäht.