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Klitorisplastik beim Intersex mit der Disassembly-Technik
Abstract
Perovic S. V., Djordjevic M. Djakovic N.
Kinderchirurgische Universitätsklinik Belgrad, Abt. für Urologie, Belgrad, Jugoslawien
Ziele: Wir präsentieren die Klitorisplastik bei einem 23 Jahre alten männlichen Intersexpatienten. Die Genitalien bestehen aus einer vergrößerten Klitoris, bzw. Penis, Urogenitalismus mit hypospaden Meatus. Der rechte Hoden befindet sich im entsprechenden Hemiskrotum. Der linke Hoden ist nicht tastbar.
Methoden: Die Operation beginnt laparoskopisch. Der linke Hoden wird im Abdomen aufgefunden und entfernt. Die Müller´schen Reste sind nicht vorhanden. Der rechte Hoden wird durch einen skrotalen Zugang entfernt. Es folgt das Degloving vom Penis. Die Urethralplatte wird belassen. Das Lig. fundiforme und die suspensorischen Ligamente werden durchtrennt. Erst nach der Erektion, eingeleitet mit Prostaglandin E1, wird die wahre Penisgröße und die ausgeprägte ventral Peniskurvatur sichtbar. Das penile Disassembly besteht aus der Ablösung der Urethralplatte und der Glans mit dem neurovaskulären Bündel von den Schwellkörpern. Die Urethralplatte mit dem spongiösen Gewebe ist in der Schicht der Buck´schen Faszie abpräpariert. Die Mobilisierung setzt sich fort bis unter die Glanskappe. Um alle Strukturen des neurovaskulären Bündels zu schonen, wird dieses unter der Buck´schen Faszie abgehoben. Dies ermöglicht eine sehr gute Vaskularisierung und Sensitivität der Glanskappe bzw. der Neoklitoris. Die Glanskappe wird von den Spitzen der Schwellkörper abgesetzt. Besonderes Augenmerk muss auf die Erhaltung der Arterien gegeben werden. Diese verlaufen in diesem Bereich lateroventral zur Glans hin. Damit sind die erigierten Schwellkörper komplett befreit. Die Ansätze der Crura an den Knochen werden durchtrennt. Die Crura werden dann hier abgesetzt, das verblieben Schwellkörpergewebe mit dem Kauther zerstört um die Erektion vollkommen zu verhindern. Die Klitoris mit dem neurovaskulären Bündel wird fixiert. Die kleinen Schamlippen werden aus der verbliebenen Penishaut rekonstruiert und an die Klitoris genäht. Die intakt belassene Urethralplatte ist weiterhin in Verbindung mit der Klitoris. Sie verleiht eine bessere Sensitivität und eine bessere Ästhetik der Vulva. Die weibliche Hypospadie des Urogenitalismus ist nicht ausgeprägt, daher ist auch eine Verlängerung der Harnröhre nicht notwendig.
Ergebnisse: Drei Monate postoperative ist ein gutes ästhetisches Ergebnis erreicht. Die Klitoris ist sehr gut durchblutet und hatte hervorragende Sensititvität.
Schlussfolgerungen: Dieser Zugang erhält die komplette Vaskularisierung und Sensitivität der Glanskappe und der Urethralplatte.