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Das kongenitale Megapräputium (congenital megaprepuce) als operative Herausforderung
Abstract
K. Hirsch1, R.J.F. Stredele1, B. Schwaiger1, E. Harlander-Weikert1
1Urologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Kinderurologie, Erlangen, Deutschland
In unserem Filmvortrag zeigen wir die operative Korrektur eines kongenitalen Megapräputiums, einer penilen Malformationunbekannter Ätiologie. Hierbei bedeckt das innere Vorhautblatt den kompletten Penisschaft, durch eine hochgradige Phimosekommt es bei Miktion durch Urinansammlung zu einer starken Ballonierung der Vorhaut und zur Bildung eines großenUrinreservoirs innerhalb dieses Vorhautsackes, was als präpubische und scrotale Schwellung imponiert und dem Aspekt einerpenoscrotalen Transposition ähnelt. Folgen sind Harnwegsinfekte, Blasenentleerungsstörungen mit tropfenweisem Urinabgangaus dem Vorhautsack, teils mit komplettem Harnverhalt und Entleerung nur noch durch manuelle Kompression. Es ist einerelativ seltene Erkrankung, die 1994 erstmals von O`Brien et al beschrieben wurde und die häufig mit einem „buried penis“,einem „webbed penis“ oder einem Mikropenis verwechselt wird.In unserem Fall erfolgt die operative Rekonstruktion ohne Verwendung des inneren Vorhautblattes bei gleichzeitiger Korrekturdes Aspektes der „penocrotalen Transposition“. Nach Anzeichnen der späteren Hautinzisionslinien im Bereich des Penisschaftesund des Scrotums erfolgt der entsprechende Zuschnitt der Penisschafthaut und der penoscrotalen Haut. Das innereVorhautblatt wird vom gesamten Penisschaft abpräpariert und unter Mitnahme des stenotischen präputialen Ringes komplettexzidiert. Anschließend erfolgen der entsprechende symmetrische Zuschnitt der Penisschafthaut mit Resektion der massivüberschüssigen Haut, die Taillierung des Penisschaftes mit Definition eines penopubischen und eines penoscrotalen Winkelssowie die Korrektur des Aspektes der „penoscrotalen Transposition“. Postoperativ zeigten sich eine unauffällige Miktion sowieein sehr ansprechendes kosmetisches Ergebnis.