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Konzepte zur Behandlung von Harnröhrenstrikturen bei Männern
Abstract
J. Beier1, H. Keller1
1Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Kinderurologie, Onkologische Urologie und Palliativmedizin, Hof, Deutschland
Einleitung: Die Prävalenz der Harnröhrenstriktur beim Mann wird in Deutschland auf 0,9 geschätzt. D. h. es gibt wahrscheinlichmehr als 100.000 Betroffene, die mit den unterschiedlichsten Therapiemodalitäten und stark variablen Behandlungsergebnissentherapiert werden.Obgleich sowohl die Lokalisation, Ursache und Ausdehnung der Striktur als auch zu erwartende Erfolgsrate undPatientenwunsch auf die Wahl der jeweiligen Behandlungsmethode einen signifikanten Einfluss haben sollten, werden nahezualle Patienten mittels Bougierungsbehandlung oder Urethrotomie therapiert. Dies, obwohl wir wissen, dass es in 65 bis 100 %zu einem Therapieversagen kommt und nur 13 % unserer Patienten mit der damit assoziierten Lebensqualität zufrieden sind.
Material und Methodik: Das folgende Video zeigt operative Konzepte für die Behandlung von Harnröhrenstrikturen, die sich anden oben angeführten Parametern orientieren.Neben der Sichturethrotomie werden Möglichkeiten der Rekonstruktion kurzstreckiger, extendierter, peniler, meataler, undpanurethraler Strikturen präsentiert. Wir zeigen das mehrzeitige Vorgehen bei extendierten Strikturen und zerstörterPenisschafthaut oder Lichen sclerosus.
Ergebnisse: Die vorgestellten Differentialverfahren werden von den Autoren seit mehr als 20 Jahren durchgeführt und zeigen ineinem Langzeit-Follow-Up von mehr als mindestens 5 Jahren in 93 resp. 87 % exzellente funktionelle und kosmetischeErgebnisse. Alle diese Daten wurden mittels standardisierter Frage- und Untersuchungsbögen prospektiv „patient-self-reported“erhoben.
Schlussfolgerung: Die von uns vorgestellten Konzepte zur Behandlung von Harnröhrenstrikuren zeigen Möglichkeiten derRekonstruktion, orientiert an Ursachen, Ausdehnung, Lokalisation und Patientenwunsch.