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Biokompatibler Klebstoff zur vollständigen Entfernung von Restfragmenten nach Lithotripsie bei URS und PCNL - Evaluation in einem ex vivo Organmodell-
Abstract
S. Hein*1, A. Miernik1, D.S. Schoeb*1, D. Schlager1, F. Adams1, I. Grunwald*2, M. Brandmann*2, K. Richter*2, M.Schoenthaler1
1Universitätsklinikum Freiburg, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie, Freiburg, Deutschland,2Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) Bremen, Bremen, Deutschland
Fragestellung: Die Bergung kleiner Restfragmente (RF), wie sie insbesondere beim sog. „dusting“ entstehen, ist zeitlichaufwendig und gelingt häufig nur unvollständig. Verbleibende sog. „CIRF - clinically insignificant residual fragments“ führenmöglicherweise bei einem Teil der Patienten zu Rezidivereignissen. Im Rahmen eines BMBF-geförderten Projektes wird einbiokompatibler Klebstoff (Steinkleber -SK) zur Einbettung von RF entwickelt. Der entstehende steintragende Formkörper kannanschließend mit einem herkömmlichen Fangkörbchen vollständig entfernt werden.
Material und Methode: Der SK wurde in einem ex vivo Organmodell (Schweineniere) hinsichtlich seiner Handhabung,Sichtbarkeit und selektiven Haftung getestet. In einer Testreihe wurden flexibel ureteroskopische Fragment-Entfernungen zuvoreingebrachter humaner Harnsteinreste (= 1 mm) simuliert. Die Fragment-Entfernungen mittels des entwickelten SKs wurdenvideodokumentiert und in dem eingereichten Filmbeitrag präsentiert.
Ergebnisse: Die Gabe der SK-Komponenten durch einen applizierten Katheter des flexiblen Endoskops war in allen Versuchenproblemlos möglich. Die Aushärtung des SK fand sofort nach Applikation der Zweitkomponente statt. Die Bergung des gutsichtbaren Formkörpers konnte mit herkömmlichem Fangkörbchen im Anschluss sofort vollzogen werden. Es fanden keineunerwünschten Anhaftungen zwischen SK, Instrumentarium oder Schleimhaut des Nierenbeckens statt. Die Bergungeingebetteter RFs und von Steingries war in allen Versuchen erfolgreich.
Schlussfolgerungen: Der entwickelte SK zeigt vielversprechende Ansätze hinsichtlich seiner Handhabung und Funktionalität.In einem nächsten Schritt soll die erste Testung im Großtier (Schwein) erfolgen.
Förderung: BMBF-Fördernummer 031A387