Mediathek
Roboterassistierte Rekonstruktion komplexer cranialer Harnleiterstenosen: Dünndarmersatz und Lappenplastik
Abstract
G. Schön1, T. Egner1, M. Noe1, F. Schiefelbein1
1Missionsärztliche Klinik, Abteilung für Urologie, Würzburg, Germany
Einleitung: Langstrecke Harnleiterstenosen sind zum größten Teil iatrogen bedingt. Die Rekonstruktion ist aufgrund vonVoroperationen und entsprechender Vernarbung sehr aufwendig.Bei komplettem Harnleiterersatz dürch Dünndarm ist eine Schnittführung von der Symphyse bis zum Xyphoid notwendig. Mit derRobotertechnik ist es möglich, die einzelnen Operationsschritte minimalinvasiv durchzuführen und die postoperative Morbiditätzu verringern.
Material und Methoden: Am Beispiel einer langstreckigen Harnleiterenge bei einer 30-jährigen Frau nach 10 endoskopischenEingriffen wegen eines hochssitzenden Harnleitersteines werden die einzelnen Operationsschritte detailliert dargestellt:Freipräparieren von Harnleiter und Nierenbecken, komplette Harnleiterentfernung, Auswahl des entsprechendenDünndarmsegmentes. Ausschalten unter Fluoreszenzbedingungen mit dem Endostapler, Verlagerung des Segmentes durcheine Öffnung des Mesenteriums lateral des Colon deszendens. Anastomose mit dem Nierenbecken und der Harnblase. Beieinem weiteren Patienten mit langstreckiger Harnleiterenge nach Pyeloplastik wird gezeigt, wie durch eine Lappenplastik ca 4cm stenosierter Harnleiter überbrückt werden kann.
Ergebnisse: Der bisher bei 2 Patienten durchgeführte roboterassistierte Harnleiterersatz zeigte optimale funktionelle Ergebnisse ohne Komplikationen. Die bei 3 Patienten entstandenen Rezidive nach 98 minimalinvasiv durchgeführten Pyeloplastikenkonnten alle erfolgreich mit einer Lappenplastik roboterassistiert korrigiert werden.
Zusammenfassung: Langstrecke craniale Harnleiterstenosen können minimalinvasiv durch Lappenplastik oder, falls diestenosierte Stelle nicht überbrückt werden kann, durch Dünndarmersatz rekonstruiert werden. Die Operationstechniken werdenin dem Video dargestellt.