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Endoskopische Exzision von urethral-arrodierten Bändern nach operativer Therapie der weiblichen Belastungsinkontinenz

29301.01.201105:29Deutsch

Abstract

A. Gabuev1, T.R.W. Herrmann1, M. Stöhrer1, M.A. Kuczyk1, M. Oelke1

1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Urologie und Urologische Onkologie, Hannover, Germany

Hintergrund: Die minimal-invasive retropubische oder transobturatorische Implantation eines suburethralen spannungsfreien Bandes zur Behandlung der weiblichen Belastungsinkontinenz kann in ca. 0,3 % der Fälle mit einer Harnröhrenarrosion einhergehen. Die Publikationen zur Therapie dieser Komplikation wurden nur selten und eine Videodokumentation der operativen Technik noch nicht veröffentlicht. Wir stellen unsere Operationstechnik vor und fassen die Ergebnisse der Therapie von 5 Patientinnen zwischen 2007-2010 zusammen.

Methoden: Zur transurethralen Resektion des arrodierten Bandes wurde ein 17 Ch Kompaktzystoskop mit einer 5 Ch flexiblen Spitzenschere (Fa.Storz) angewandt. Nach Identifikation des Bandes wurden die einzelnen Fäden separat direkt unterhalb der urothelialen Schicht durchgetrennt. Das exzidierte Band wurde mit einer endoskopischen Zange entfernt. Die extraluminalen Anteile des Bandes wurden belassen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 5 Pat. mit einer Harnröhrenarrosion behandelt. Postoperativ waren sie kontinent, berichteten über eine Linderung der Schmerzen in der Harnröhre. Die Blasenentleerung erfolgte restharnfrei. Bei einer Patientin wurde eine Urethrozystoskopie 6 Wochen nach der Bandresektion durchgeführt, die keine sichtbaren Bandreste zeigte. Eine Patientin entwickelte ein Rezidiv der Dranginkontinenz ca. 1 Jahr nach dem Eingriff bei primärer Mischharninkontinenz.

Schlussfolgerungen: Die transurethrale Resektion eines suburethralen Bandes ist eine schnelle, effektive minimal-invasive Behandlungsoption bei Harnröhrenarrosion nach operativer Korrektur einer Belastungsinkontinenz. Diese Technik kann auch im Falle einer intravesikalen Arrosion des Bandes angewandt werden und kann als Erstlinientherapie empfohlen werden.

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