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Rekonstruktion einer komplett zerstörten Harnröhre vom Sphinkter bis zum Meatus mittels Mundschleimhaut
Abstract
J. Beier1, H. Keller1
1Sana Klinikum Hof GmbH, Klinik für Urologie, Kinderurologie und Onkologische Urologie, Hof, Germany
Einleitung: Rekonstruktion einer komplett strikturierten Harnröhre, minimal invasiv über eine 4 cm lange perineale Inzision.
Material und Methoden: Nach Entnahme der Mundschleimhaut als kontinuierlichen Streifen (1,1cm breit und 20-22 cm lang) aus beiden Wangeninnenseiten und der Unterlippe sowie aus der Oberlippeninnenseite, (wobei bis zu 25 cm problemlos entnommen werden können), wird nach kompletter Abtragung des submukösen Fettes die Implantation über einen perinealen, 4 cm langen Zugang gezeigt. Nach perinealer Inzision und Freilegung der bulbären Harnröhre wird nach subcutaner Mobilisation des Penisschaftes bis zur Penisspitze der Penis nach ventral durchgezogen und die Harnröhre in ihrem Längsverlauf eröffnet. Nach Ablösen der ventralen Glansseite von der Urethra bis zur Meatusspitze wird der Mundschleimhautstreifen durch fortlaufende 6x0 Monocrylnaht eingenäht. Nach Reposition des Penis erfolgt dann die Schleimhautanastomosierung mit dem Glansepithel ebenfalls mit 6x0 Monocryl. Anschließend Decken des Mundschleimhautonlays mittels fortlaufender Naht des Corpus spongiosums 4x0 Monocryl. Nach schichtweisem Wundverschluß erfolgt die Einlage eines 18 Charr. Einmalkatheters für sieben Tage sowie eines suprapubischen Fistelkatheters für insgesamt drei Wochen.
Ergebnisse: Die Ergebnisses sind bei 38 Patienten und einem mittlerem follow up von 29 Monaten mit einer Rezidivrate von 7,9% (3) exzellent.
Schlussfolgerungen: Das Video zeigt eine minimal invasive Technik, bei der über eine 4-5 cm lange Hautinzision ein Komplettersatz der gesamten Urethra möglich ist.