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Nervenschonende laparaskopische Zystektomie und orthoper Blasenersatz bei weiblichen Patienten (2. Filmpreis 2007)

27601.01.200710 MinutenDeutsch

Abstract

Nagele U.1, Anastasiadis A.G.1, Sievert K.-D.1, Horstmann M.1, Kuczyk M.A.1, Seibold J.*1, Stenzl A.1

1Urologie Uni Tübingen, Tübingen, Germany

Einführung: Der Erhalt der Urethra sowie die Schonung autonomer Nerven gelten mittlerweile im Rahmen der offenen Zystektomie mit anschließendem orthotopen Blasenersatz bei Männern und Frauen mit muskelinvasiven Blasentumoren als etablierte Verfahren. Jüngste Berichte haben gezeigt, dass diese Verfahren auch laparoskopisch umsetzbar sind. Alle wichtigen Schritte der vor kurzem veröffentlichten offenen nervschonenden Zystektomie bei Frauen wurden an die Herausforderungen der Laparoskopie angepasst. Beim orthotopen Blasenersatz wurde der Erhalt der Urethra mit der bereits beschriebenen Technik der direkten subserösen Ureterimplantation kombiniert. In diesem Video werden die einzelnen chirurgischen Schritte der laparoskopischen Zystektomie bei Frauen demonstriert. Der Schwerpunkt wird dabei auf die operative Technik der Nervschonung und den anschließenden orthotopen Blasenersatz gelegt.

Material und Methoden: Nach der pelvinen Lymphadenektomie wird zunächst in blutarmer Dissektionstechnik mit Hilfe der „intelligenten Thermofusion“ eine nervschonende Zystektomie mit Hysterektomie durchgeführt. Es werden sowohl die wichtigen operativen Schritte als auch die anatomischen Leitstrukturen demonstriert. Die vordere Vaginalwand wird zusammen mit dem Blase und dem Uterus transvaginal entfernt. Nach der laparoskopischen Transposition des linken Ureters unter dem Mesosigmoid werden beide Harnleiter zusammen mit dem terminalen Ileum über eine 5 cm lange abdominelle Inzision aus der Bauchhöhle geborgen. Die Neoblase wird dann extrakorporal entsprechend der Goodwin Technik aus einem 40 cm langen Ileumabschnitt mit gemeinsamer subseröser Implatation beider Harnleiter gebildet. Nach Rückverlagerung der Neoblase in die Bauchhöhle wird anschließend die Ersatzblase mit der Harnröhre fortlaufend laparoskopisch anastomosiert. Nach Dichtigkeitsprüfung wird die Neoblase dann an der
Symphyse pexiert.

Schlussfolgerung: Der Erhalt der Urethra und Nervschonung sind auch bei der laparoskopischen Zystektomie der Frau nach den gleichen Prinzipien der offenen Technik durchführbar. Dabei erlauben die Vergrößerung und der direkte kraniokaudale Blick eine optimale Identifikation und Dissektion aller wichtigen anatomischen Strukturen. Insbesondere sind hierbei die sakrouterinen Ligamente, die autonomen Beckennerven und der Sphinkter externus zu nennen. Während die laparoskopische Technik im Vergleich zur offenen Technik sowohl den Blutverlust, als auch Flüssigkeitsverschiebungen reduziert, kann mit der hier beschriebenen offenen Konstruktion der Neoblase wertvolle Operationszeit eingespart werden.

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