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Potenzerhaltende laparoskopische radikale Prostatektomie unter Anwendung eines extraperitonealen Zugangs
Abstract
Poulakis V.1, Dillenburg W.1, Witzsch U.1, Becht E.1
1Krankenhaus Nordwest, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Frankfurt, Germany
Ziele: Die potenzerhaltende laparoskopische radikale Prostatektomie (L-RPE) hat sich etabliert als Standardverfahren bei der Therapie des lokalisierten Prostatakarzinoms. Wir präsentieren unsere laparoskopische antegrade nervschonende Technik unter Anwendung eines extraperitonealen Zugangs.
Material und Methoden: Seit Januar 2004 unterzogen sich 51 Patienten einer extraperitonealen antegraden nervschonenden L-RPE. Mittels validierter Fragenbogen wurde die Sexualfunktion der Patienten prä- und postoperativ evaluiert. Das Video präsentiert unsere Technik: Schaffung des extraperitonealen Raums, Platzierung von 5 Trokaren, pelvine Staginglymphadenektomie, Inzision der endopelvinen Faszia und der puboprostatischen Ligamenten, Ligatur des Santorini’schen Venenplexus, Dissektion des Blasenhalses, Durchtrennung der Vasa deferentia, Dissektion der Samenblasen, Inzision des hinteren Blattes der Denonvillier’schen Faszie, Freilegung des prärektalen Raums, Dissektion der Prostatapfeiler, Mobilisation und Erhaltung des linken neurovaskulären Bündels, apikale Dissektion, Entnehmen intraoperativer Schnellschnitte, urethrovesikale Anastomose mittels Einzelknopfnähte und schließlich Bergung des Präparates.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 2 Monate, das durchschnittliche Patientenalter lag bei 61 Jahren. Präoperativ waren alle Patienten potent. Von den 20 Patienten, die bilateral nervschonend operiert wurden, berichteten 7 Patienten über spontane geschlechtsverkehrausreichende Erektionen, 7 über Erektionen mit Hilfe von 5-Phosphodiesterasenhemmern, und 6 über nicht-geschlechtsverkehrausreichende Erektionen. Von den 31 Patienten, die unilateral nervschonend operiert wurden, berichteten 11 Patienten über partiale Erektionen mit Hilfe von 5-Phosphodiesterasenhemmern, 8 über komplette Erektionen mit Hilfe von 5-Phosphodiesterasenhemmern, 5 über spontane Erektionen ohne jegliche Hilfe und die restlichen 7 über keine Erektion bisher.
Schlussfolgerungen: Die Technik der potenzerhaltenden extraperitonealen L-RPE führt zur adäquaten Erhaltung der neurovaskulären Bündel und weist Kurzzeitpotenzraten aus, die mit denen der retropubischen radikalen Prostatektomie bzw. der transperitonealen L-RPE vergleichbar sind.