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Modifizierter Indianapouch: Taeniotomie statt Detubularisierung

26401.01.200115 MinutenDeutsch

Abstract

Schön G.1, Tawassoli N.2

1Urologische Klinik, Klinikum Hof, 2Missionsärztliche Klinik Würzburg

Ziele: Beim Indianapouch dient das Coecum und ein Teil des Colon ascendens als Reservoir. Der Kontinenzmechanismus beruht auf Einengung der Ileocoecalklappe durch invertierende Nähte. Detubularisierung dient der Kapazitätsvergrößerung und einem niedrigerem Füllungsdruck. Bei der von uns durchgeführten Modifikation wird die Detubularisierung durch Taeniotomie ersetzt. Dieser Videofilm soll eine sehr einfache kontinente Harnableitung zeigen, die leicht erlernbar und schnell durchzuführen ist.

Methodik: Zum Erreichen einer intraoperativen Kapazität von 400 ml sind ca. 20 cm Coecum und ein Teil des Golon ascendens notwendig. Der efferente Ileumschenkel wird mit einem Stapler über einen 12 Charr. Katheter eingeengt. Eine zweite Staplernaht wird tangential zur lleocoecalklappe gesetzt. Nach Prallfüllung wird die Haupttaeniae im Zentimeterabstand inzidiert. Dadurch wird die intraoperative Kapazität erhöht, die Kontraktionsfähigkeit wird eingeschränkt. An der Ileocoecalklappe werden mehrere nicht resorbierbare invertierende Nähte gelegt. Durch diese einengenden Nähte wird der natürliche Kontinenzmechanismus der Klappe verstärkt. Nach Auffüllen des Pouches mit 400 ml ist nach Katheterentfernung komplette Kontinenz zu verzeichnen. Die Harnleiter werden antirefluxiv eingepflanzt. Der vorbereitete efferente lleumschenkel wird durch eine kreuzförmig inzidierte Fascienöffnung gezogen und an den Nabeltrichter genäht.

Ergebnisse: Bei 18 Patienten wurde der Pouch in der Originaltechnik (Gruppe A), bei 23 Patienten in modifizierter Technik (Gruppe B) durchgeführt. Drei Monate postoperativ betrug die durchschnittliche Kapazität in der Gruppe A 590 ml, in der Gruppe B 540 ml. Durchschnittliche OP-Zeit in der Gruppe A war 5,1 Stunden, in der Gruppe B 4,2 Stunden. Vollständige Kontinenz wird in der Gruppe A mit 100%, in der Gruppe B mit 96% erreicht. 

Schlussfolgerungen: Vorteile der modifizierten Technik zeigen sich in kürzerer Operationszeit, schnellerer Erlernbarkeit und einfacherer Technik durch Taeniotomie statt Detubularisierung. Die Komplikationsrate wegen fehlender Darmeröffnung und Pouchnaht ist erniedrigt. Kapazität, Füllungsdruck sowie Kontinenzrate sind vergleichbar.

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