Ultrakurzpulslaser-Spektroskopie zur intra-OP-Identifikation von positiven Schnitträndern

14.06.2023

Die wichtigste Methode, um Krebs im Frühstadium zu beseitigen, ist die chirurgische Entfernung. Um zu gewährleisten, dass der Tumor vollständig entfernt wurde, ist dabei der richtige Sicherheitsabstand entscheidend. Um zu entscheiden, ob das bösartige Gewebe vollständig entfernt wurde, wird meist intra-OP eine Schnellschnittuntersuchung durchgeführt. Vom Ergebnis dieses zeitaufwendigen Prozesses hängt das weitere Vorgehen der Operation ab. Um die Operationszeit zu verringern und die Belastungen der Patienten zu reduzieren, wäre eine alternative oder ergänzende Technik wünschenswert, mit der die Art des operierten Gewebes schnell und präzise bestimmt werden kann. 
Hier setzen die Arbeiten eines Kasseler Forschungsteams an: Sie haben eine Methode entwickelt, die mit ultrakurzen Lichtblitzen Tumorgewebe schnell und schonend zu identifizieren vermag. An verschiedenen Tumorgeweben erzielten sie mit einem Laserverfahren eine Genauigkeit in der Unterscheidung von gesundem zu krankem Gewebe von 95 bis nahezu 100 Prozent. Das Verfahren nutzt ultrakurze Laserblitze von einigen billiardstel Sekunden Dauer, die auf das OP-Gebiet geschickt werden, wobei ein geringer Abtrag des Gewebes stattfindet. Dabei ensteht Licht, das die chemische Zusammensetzung des Gewebes anzeigt. 
Die Forschenden gehen davon aus, dass ihre Methode zur raschen Gewebebestimmung in Kürze den Weg in den Operationssaal finden wird. Wenn zudem Ultrakurzpulslaser als Schneidewerkzeuge eingesetzt würden, könnte diese Methode ohne ein weiteres Prozedere automatisch gesundes von krankem Gewebe direkt während des Schnittes unterscheiden.
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