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Transplantationstechniken als Einstieg in die rekonstruktive Laparoskopie: Laparoskopische Autotransplantation am Tiermodell.
Abstract
O. Reichelt1, A. Borkowetz*1, T. Weirich2, F. Greco1, R. Hoda1, J. Schubert3, P. Fornara1
1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Urologische Klinik und Nierentransplantationszentrum, Halle, Germany, 2Klinikum Pirna, Urologische Klinik, Pirna, Germany, 3Friedrich-Schiller-Universität Jena, Urologische Klinik, Jena, Germany
Hintergrund: Im Unterschied zu ablativen laparoskopischen Eingriffen erfordern rekonstruktive minimal-invasive Techniken zusätzliche manuelle
Fertigkeiten insbesondere während des intrakorporalen Nähens. Gefäßnahttechniken könnten dafür eine Ausbildungsgrundlage bieten.
Methodik: Nach 50 h Übung an einem Pelvitrainer zum Erlernen des laparoskopischen Handlings und insbesondere verschiedener Nahttechniken [A] wurden von Februar-August 2006 insgesamt 15 Schweine (ca. 40 kg, Intubationsnarkose, Rechtsseitenlage, sieben Trokare): 1. laparoskopische Nephrektomie, 2. in-situ Kaltperfusion, 3. laparoskopische Autotransplantation [B]. Unmittelbar im Anschluss erfolgte eine zweimonatige Hospitation an einem ausgewiesenen laparoskopischen Zentrum [C].
Ergebnisse: Nach Abschluß der Phase [A] folgte eine lange, durch Komplikationen gekennzeichnete experimentelle Operationsphase [B], z.B. Blutungen, Hautemphyseme, technische Ausfälle, inoptimale Trokarplazierung, ungeeignete Instrumente. Es gelangen 11 laparoskopische Nephrektomien; nur während der letzten drei Operationen konnten suffiziente End-zu-seit-Gefäßanastomosen mit guter Revaskularisierung genäht werden (Anastomosenzeit ca. 80-110 min). Während der anschließenden Hospitation [C] wurden fünf endoskopische extraperitoneale Prostatektomien (OP-Zeit: 145 - 235 min) und zwei radikale Tumornephrektomien selbständig durchgeführt (OP-Zeit: 180-230 min).
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Autotransplantation am Tiermodell verbindet in idealer Weise ablative und rekonstruktive Operationstechniken. Für den laparoskopischen Anfänger ist sie zwar mit langen, aber von einem Mentor unabhängigen Lernphasen [A,B] verbunden. Sie verkürzt die externe Hospitationsphase [C] im Anschluß auf einen überschaubaren Zeitraum.