Autor: Pressestelle DGU|Veröffentlicht am 19. Dezember 2006|Aktualisiert am 21. März 2024

Urologika-Verordnungen in Deutschland steigen

30.06.2017. Zwischen 2007 und 2016 hat sich die Zahl der Urologika-Verordnungen in Deutschland von 400 Millionen auf mehr als 675 Millionen Tagesdosen erhöht, wie einer aktuellen Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi) zu entnehmen ist. Prognostizierte Zuwächse im Versorgungsbedarf für urologische Kliniken und Praxen spiegeln sich damit schon länger in belastbaren Fakten wider. Laut Prognosen ist die Urologie in Deutschland das Zukunftsfach Nr. 1 in der Medizin: Zentrale Ursachen für diese Tendenz liegen in der demografischen Entwicklung der Bevölkerung.

Nach aktuellen Berechnungen hat die Urologie unter allen Fachgruppen bereits heute den größten Patientenanteil jenseits eines Alters von 65 Jahren. Zugleich ist laut Statistik der Leistungsbedarf für ältere Patienten innerhalb der Urologie um das Sechsfache höher als bei jüngeren unterhalb von 60 Jahren. 
Prof. Dr. Maurice Stephan Michel, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU): „Trotz erwarteter Bevölkerungsrückgänge steigt der Versorgungsbedarf demografiebedingt - in der Urologie mit rund 20 Prozent deutlich stärker als in allen anderen Fachgruppen. Unser Fach ist somit das größte Zukunftsfach in der Medizin.“ Prof. Michel bezieht sich auf Statistiken des Zentralinstitutes für die kassenärztliche Versorgung (Zi).  
Das Zentralinstitut sieht in der demografischen Entwicklung auch einen wesentlichen Grund für die von ihm ermittelte Zunahme der Verordnung von Urologika, die in der Regel zur Behandlung von Erkrankungen dienten, die öfter erst in höherem Alter aufträten. Nach Prostatamitteln, die laut Zi mit 71 Prozent den größten Anteil der Verordnungen ausmachten, folgen mit 28 Prozent die urologischen Spasmolytika, die zur Behandlung von Harninkontinenz eingesetzt werden. Besonders mit Harninkontinenz werde von älteren Menschen heute offensiver umgegangen und ärztliche Hilfe gesucht.
Um der erwarteten weiteren Steigerung des urologischen Versorgungsbedarfs auch personell gerecht zu werden, intensiviert die DGU die Imagebildung, in der Öffentlichkeit und besonders unter Studienanwärtern, um das Interesse für das Fach Urologie stärker zu wecken. 

Text: Pressestelle

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