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Abstract

J. Vollemaere¹, M. Stöckle^1, S. Siemer¹, T. Gebhardt¹, A. Bonaventura^1
1Universitätsklinkum des Saarlandes, Urologie, Homburg/Saar, Deutschland

Einleitung: Rekto-urethrale Fisteln (RUF) stellen eine seltene Komplikation nach Bestrahlung, Trauma oder Operationen im kleinen Becken dar. Der chirurgische Verschluss bleibt ein komplizierter Eingriff.

Material und Methoden: Bei einem 70-jährigen Patienten erfolgte extern die laparoskopische Prostatektomie bei PCA. Intraoperativ kam es zu einer Rektumverletzung, weswegen die Konversionen zur offenen Operation erfolgte. Das Rektum wurde übernäht und es wurde ein protektives Enterostoma angelegt. Postoperativ zeigte das Zystogramm eine RUF. Primär erfolgte die konservative Therapie. Bei Persistenz der RUF erfolgte die Vorstellung in unserer Klinik zum Verschluss, 8 Monate nach der initialen Operation.

Ergebnisse: Die RUF wurde zystoskopisch identifiziert, danach wurde ein Ureterkatheter in den Fistelkanal eingeführt und extrakorporal ausgeleitet. Anschließend erfolgte der roboterassistierte Teil der Operation. Nach Adhäsiolyse konnte die Anastomose visualisiert werden. Nach eröffnen der Blase, wurde die RUF präpariert und reseziert. Hiernach wurde der Rektumdefekt spannungsfrei und zweischichtig verschlossen. Ein Peritoneallappen wurde zwischen Rektumnaht und Neo-Anastomose mobilisiert. Die Operationszeit betrug 3 Stunden und 20 Minuten, inklusiv Umlagern des Patienten mit minimalem Blutverlust. Postoperativ konnte im Zystogramm keine RUF mehr nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen: Der Verschluss einer RUF kann erfolgreich minimalinvasiv mit einem Robotersystem erfolgen unter der Voraussetzung, dass der Eingriff durch einen erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird. Die visuelle Darstellung des Systems sorgt für eine optimale intraoperative Exposition. Das Vorliegen eines Enterostomas oder offener abdomineller Voroperationen stellen hierbei keine Kontraindikationen dar.