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Die robotisch gestützte Salvageprostatektomie

05.12.202208:29Deutsch

Abstract

M. Braun1
1Uroviva am Spital Männedorf, Urologie, Männedorf, Schweiz

Einleitung: Bei einem Lokalrezidiv bei Z.n. Radiatio bzw. anderen thermischen Ablationsverfahren wegen eines Prostatakarzinoms – ist die Salvageprostatektomie eine der bevorzugten Behandlungsoptionen. Zumeist wird der Eingriff als offen chirurgisches Verfahren durchgeführt. Die gefürchtetste Komplikation ist eine Rektumverletzung und nachfolgend Ausbildung einer enterovesikalen Fistel.

Material und Methode: Zwischen 2015 und 2021 wurden insgesamt 14 Patienten auf eine identische Art und Weise operiert. Alle Patienten wurden primär strahlentherapeutisch behandelt und waren zum Zeitpunkt der Primärtherapie 67,3 Jahre alt. Im Durchschnitt 5,5 Jahre später erfolgte die Salvageprostatektomie. Diese wird in Anlehnung an die Erstbeschreiber der laparoskopischen Prostatektomie Guillonneau und Vallanci transperitoneal und retrovesikal durchgeführt.

Ergebnisse: Bei allen 14 Patienten – konnte eine Rektumläsion sicher vermieden werden. Alle Rezidivtumore waren auf die Prostata beschränkt. Die transurethrale Katheter lagen mit 8,3 Tagen länger (4,7 Tage bei den primär operierten Patienten). Elf Patienten sind aktuell ohne Hinweis auf ein erneutes Rezidiv. Bei einem Patienten entwickelte sich zwei Jahre nach Salvageprostatektomie ein erneutes PSA-Rezidiv. Bei zwei Patienten fanden sich Mikrometastasen ind der Lymphadenektomie diese drei Patienten sind unter einer hormonablativen Behandlung. Der Vorlagenverbrauch ist mit durchschnittlich 2,4 Vorlagen/die ebenfalls etwas erhöht, wobei ein Patient 5 Vorlagen benötigt.

Zusammenfassung und Fazit: Die Salvageprostatektomie kann mit dem DaVinci-System auf die beschriebene Art sicher durchgeführt werden. Die onkologischen Ergebnisse sind gut, allerdings muss im Vorfeld der Patient über eine etwas erhöhte Inkontinenzrate aufgeklärt werden.

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