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Multiple Skrotalabszesse und rezidivierende Harnröhrenfistelbildung in Folge einer langstreckigen Harnröhrenstriktur: operatives Vorgehen

05.12.202208:20Deutsch

Abstract

G. Ivanov1, M. Borisenkov1, T. Klein2, A. Pandey1
1Sana Klinikum Hof, Urologie, Hof, Deutschland, 2Klinikum Nürnberg Nord, Nürnberg, Deutschland

Einleitung: In unserem Video zeigen wir die Harnröhrenrekonstruktion mit Mundschleimhaut bei langstreckiger Harnröhrenstriktur mit gleichzeitiger Fistelexzision und Fistelverschluss.

Falldarstellung: 51-jähriger Patienten wurde mit rezidivierenden Genitalabszessen und einschließlicher Entwicklung einer Harnröhrenfistel vorgestellt. Anamnestisch obstruktive Miktionsbeschwerden seit 10 Jahren und rez. Epidydimitis. Rezidivierende Skrotalabszesse wurden seit 2 Jahren mehrfach gespalten und vor 6 Monaten erfolgte ein frustraner Harnröhrenfistelverschluss.
Ein retrogrades Urethrogramm ergab eine langstreckige penile Harnröhrenstriktur mit Fistelbildung im mittleren penilen Bereich, die anschließende Sicht- Urethrotomie zeigte eine penobulbäre Striktur, insgesamt ca. 10 cm lang. Intraoperativ wurde in einer Sitzung die Fistel vollständig exzidiert und eine einzeitige Harnröhrenplastik mit MSH als ventral-onlay durchgeführt.
Postoperativ erhielte der Patient die Harnableitung für 3 Wochen. Die anschließende Miktionscystourethrographie sowie Urethroskopie zeigten ein gut eingeheiltes Transplantat sowie kein Anhalt für eine Rezidiv-Striktur oder persistierende Fistel. Der Uroflow wies eine max. Flussrate von 40,6 ml/sek auf, sonographish restharnfreie Miktion.

Schlussfolgerung: Der vorliegende Fall demonstriert, dass bereits initial eine Harnröhrenstriktur als Ursache für die obstruktive Miktionsbeschwerden und rez. Epidydimitis verantwortlich war. Daher traten später die rez. Skrotalabzesse auf und der alleinige Fistelverschluss blieb auch ohne Erfolg. Eine Harnröhrenplastik mit Mundschleimhaut kann auch bei komplexen anatomischen Veränderungen und Fistelbildung erfolgreich angewendet werden.

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