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Robotisch-assistierte, retroperitoneale Residualtumorextirpation – Der infraumbilikale, transperitoneale Zugang

11.03.20246:16

Abstract

M. Haack1, P. Sparwasser1, I. Tsaur1
1Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg Universitätsmedizin, Mainz, Deutschland

 

Einleitung: Die robotisch-assistierte, retroperitoneale Lymphknotendissektion stellt mittlerweile ein Standardverfahren bei Patienten mit Hodentumor dar und ist der offen-chirurgischen bezogen auf Komplikationen und Rekonvaleszenz überlegen. Der klassische Zugangsweg über die Flanke zeigt einige Limitationen in Bezug auf die inter-/paraaortocavale und kontralaterale Dissektion auf. Wir stellen einen infraumbilikalen, transperitonealen Zugangsweg vor.

Material und Methoden: Ein 30-jähriger Patient zeigte nach 3 Zyklen PEB-Chemotherapie eine Größenprogredienz einer interaortocavalen Lymphknotenmetastase von 1,5cm auf 2,0cm eines Teratoms zum Übergang in einen gemischten Keimzelltumor (iTNM: pT1,cN1,L0,V0,Pn0,G3,R0,S0, CS IIA). Mit Hilfe des DaVinci® Operationssystems „Xi“ wurde eine robotisch-assistierte, transperitoneale Residualtumorextirpation über einen infraumbilikalen Zugang durchgeführt. Perioperative Parameter inklusive Clavian Dindo (postoperativ) und EAUiaciC (intraoperativ), histopathologischer Befunde, als auch ein 9-Monats Follow-Up (MRT-Abdomen+ CT-Thorax) wurden deskriptiv erhoben.

Ergebnisse: Operationsdauer: 1h 48min, inkl. 57min Konsolenzeit. Blutverlust 50ml, keine Komplikationen nach EAUiaiC sowie Grad ≥3a nach Clavien Dindo. Blasenkatheter, sowie die transabdominale Drainage (60ml) konnten am Folgetag entfernt und der Patient am 3. Tag entlassen werden (pT1,pN1(1/7),L0,V0,Pn0,G3,R0). Keine Wiederaufnahme innerhalb von 30 Tagen. Das 9-Monats-Follow-up zeigte kein Rezidiv.

Schlussfolgerung: Die robotisch-assistierte, transperitoneale Lymphknotendissektion über den infraumbilikalen Zugangsweg, zur Lymphknotenextirpation bei Hodentumorpatienten stellt gerade bei interaortocavaler oder bilateraler Ausbreitung einen zu favorisierenden Zugangsweg dar.

 

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