Mediathek

Abstract

M. Schnauss¹,², L.E. Corona¹, E.M. Gong^1
1Lurie Children's Hospital, Chicago, Vereinigte Staaten, ²Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Einleitung: Wir zeigen hier die Durchführbarkeit und Sicherheit einer roboterassistierten Appendikovesikostomie in einem kinderurologischen Patienten mit Z.n. Augmentationszystoplastie. Unser 9-jähriger Patient war mit Harnröhrenklappen geboren worden und hatte sich einer Harnblasenaugmentation unterzogen. Infolgedessen war er von intermittierender Katheterisierung abhängig. Da Schwierigkeiten bei der urethralen Katheterisierung bestanden wurde die Katheterisierung des Patienten zunächst mittels einer Mic-key Vesikostomie bewerkstelligt. Aufgrund von Erosionen und Undichtheit letzterer wurde eine Appendikovesikostomie als die optimale Lösung zur langfristigen Sicherstellung der Lebensqualität dieses Patienten gesehen.

Methode: Nach der Port-Platzierung wurde der Appendix ligiert und durchtrennt, der Stumpf des Appendix wurde versenkt. Nachdem die Durchlässigkeit des Appendix sichergestellt worden war, wurde die Spitze des Appendix exzidiert und spatuliert. Anschließend wurde ein 3 cm langer Detrusortunnel in der rechten Vorderwand der Harnblase geschaffen und die Harnblasenmukosa mit dem Appendix anastomosiert. Der Detrusortunnel wurde verschlossen und das Stoma im rechten unteren Quadranten des Abdomens an der Bauchwand fixiert.

Ergebnisse: Der postoperative Verlauf des Patienten war komplikationslos und er konnte am zweiten Tag nach der Operation entlassen werden. Sein Blutverlust betrug ca. 2 ml, die Dauer der Operation betrug 301 Minuten.

Fazit: Die Autoren empfehlen diese operative Technik weiteren Kinderurologen, die über den entsprechenden Erfahrungsschatz auf dem Gebiet der roboterassistierten Chirurgie verfügen. Es ermöglicht eine hervorragende intraoperative Präzision, reduziert die perioperative Morbidität und verkleinert die benötigte Inzisionsgröße.