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Behandlung der männlichen Stress-Harninkontinenz mit submuköser Unterspritzung

27001.01.200410 MinutenDeutsch

Abstract

Seibold J.1, Merseburger A.S.1, Sievert K.-D.1, Stenzl A.1

1Universitätsklinikum Tübingen, Urologische Klinik und Poliklinik, Tübingen, Germany

Ziele: Durch eine ansteigende Anzahl an rekonstruktiven urologischen Eingriffen kommt es zu einer erhöhten Inzidenz von postoperativer Harninkontinenz. Transurethrale Anwendung von volumenvermehrenden Substanzen ist eine exzellente minimal invasive Technik für die Behandlung einer mäßig ausgeprägten Stressinkontinenz. Das Ziel dieses Videos ist die Anwendbarkeit der Technik zu demonstrieren sowie Applikationsform der Technik anhand von klinischen Beispielen aufzuzeigen.

Material und Methoden: Kürzlich entwickelte Präparate zur submukösen Injektion haben eine einfache Applikationsform, eine verminderte Gewebereaktion, eine deutliche verbesserte Biokompabilität, eine fehlende Migration und einen moderaten Preis. Anatomische Studien zeigen, dass der Rhabdosphinkter keine exakt anatomisch abgrenzbare ringförmige Struktur ist. Es wird gezeigt, dass durch exakte Dissektion und Präparation des Gebietes um den Apex der Prostata mit Erhalt eines Anteils der membranösen Urethra dieser Bereich ideal für die Injektion ist. Die Injektion erfolgt über ein Standardzystoskop und eine G 23 Nadel mit markierter Spitze. Blutungen durch starke Manipulation sollten vermieden werden. Der Eingriff muss unter denselben Sterilitätsvoraussetzungen stattfinden wie jede offene Operation mit Implantaten. Die Technik der Applikation wird demonstriert. Auch narbenbedingte Defekte können durch Unterspritzung ausgeglichen werden. Postoperatives Management: Postoperativ sollten die Patienten Sitzen auf harten Oberflächen vermeiden. Demonstration von Hilfsmitteln wie z.B. ein Sitzring. Sportarten wie Fahrradfahren sollten 3 Monate nicht ausgeübt werden. Eine Elektrostimulation des Beckenbodens ist nach 2-3 Wochen möglich. Re-Instillationen können nach 8-12 Wochen erfolgen.

Ergebnisse: In einer vorausgegangenen Studie wurden 51 Pat. nach rad. Prostatektomie mit vorliegender Inkontinenz nachuntersucht. Mittleres Follow-up 16 Monate. Als Erfolg wurde der Rückgang der Urininkontinenzvorlagen auf 0-1 Vorlagen/Tag gewertet. Durchschnittlich wurden 3,5 Ops/Pat. durchgeführt. Insgesamt 102 Eingriffe. Die Erfolgsrate betrug 51%.

Schlussfolgerungen: Das Video demonstriert, dass die transurethrale Injektion von volumenvermehrenden Substanzen im Vergleich zu anderen invasiven Verfahren zur Behandlung des postperativen Harnverlustes sich als eine viel versprechende minimal invasive rekonstruktive Methode zur Wiedererlangung der Kontinenz darstellt. 

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