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Roboterassistierte Pyelolithotomie einer rechten Beckenniere“

115314.09.20199 MinutenDeutsch

Abstract

Roboterassistierte Pyelolithotomie einer rechten Beckenniere

M. Arndt1, C. Niklas1, A. Maßmann2, T. Gebhardt1, J. Heinzelbecker1, S. Siemer1, M. Stöckle1
1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Homburg, Deutschland, 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Radiologie, Homburg, Deutschland

Einleitung: Die Beckenniere ist eine ungekreuzte Nierendystopie und mit einer Inzidenz von 0,05% eine seltene Lageanomalie des Harntraktes. Sie entsteht durch den fehlenden Aszensus des metanephrogenen Blastems und ist
häufig mit einer Malrotation assoziiert. Dies kann unter Anderem zu Harnabflussstörungen oder Steinbildung führen.
Material und Methoden: Ein 14-jähriger Junge stellte sich mit Nephrolithiasis in der rechten malrotierten Beckenniere vor. Bildmorphologisch zeigte sich ein ca.1,5 cm großes Konkrement. Bei rezidivierenden Koliken und Makrohämaturie bestand ein Therapiewunsch. Da bei vorliegender malrotierter Beckenniere ein perkutaner Zugang zur Steinextraktion ein hohes Komplikationsrisiko und eine hohe Misserfolgsrate darstellt, wurde eine roboterassistierte Pyelolithotomie besprochen.
Ergebnisse: Durch die roboterassistierte Pyelolithotomie konnte der Stein komplikationslos und vollständig entfernt werden. Die Steinanalyse ergab einen Calcium-Oxalat-Stein. Die Operationsdauer betrug 132 Minuten ohne relevanten Blutverlust. Es wurde auf die Einlage einer Doppel-J-Schiene verzichtet. Der postoperative Verlauf war unauffällig, der Patient wurde am dritten postoperativen Tag entlassen.
Schlussfolgerung: Die offene Pyelolithotomie wird aufgrund verbesserter minimal-invasiver Verfahren wie Ureterorenoskopie oder perkutane Nephrolitholapaxie nur noch selten angewandt. Bei hoher Steinlast und Kindern, die
von einer einmaligen Therapiestrategie profitieren, kann sie von Vorteil sein. Die laparoskopische Pyelolithotomie wurde erstmals 1985 an einer Beckenniere beschrieben, bei der sich vor allem der transperitoneale Zugang als vorteilhaft erwies. Die roboterassistierte Pyelolithotomie stellt eine äquieffektive, minimal-invasive und sichere Therapieoption dar.
 

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