Mediathek

Retroperitoneoskopische Nebennierenzystenresektion

110601.01.20069 MinutenDeutsch

Abstract

Wülfing C.1, Herrmann E.1, Hertle L.1

1Universitätsklinikum Münster, Urologische Klinik und Poliklinik, Münster, Germany

Nebennierenzysten kommen in der täglichen urologischen Praxis selten vor, können aber symptomatisch sein und eine therapeutische Intervention notwendig machen. Zum Einsatz kommen hierbei zunehmend laparoskopische Operationsverfahren, wobei in der Literatur meistens über das transperitoneale Vorgehen berichtet wurde. Der retroperitoneoskopische Zugang stellt eine vergleichbare Methode dar, wird in der endourologischen Praxis jedoch nur selten gewählt. In diesem Film berichten wir über eine 27-jährige Frau, die sich mit Refluxösophagitis und linksseitigen Flankenschmerzen in unserer Klinik vorstellte. Sowohl sonographisch als auch computertomographisch imponierte eine zystische Raumforderung im Bereich des linken Nierenoberpols. Anhand des Bildmaterials blieb unklar, ob es sich um eine Nierenzyste bzw. um eine Nebennierenzyste handelte. Eine umfangreiche Hormondiagnostik im Serum und im 24-h-Sammelurin erbrachte keinen Hinweis für einen endokrin-aktiven Tumor.

Zur Operation der zystischen Raumforderung wurde ein retroperitoneoskopischer Zugang gewählt, da dieser den unmittelbaren Zugang in das Retroperitoneum erlaubt und die schnelle Freipräparation der Niere ohne die beim transperitonealen Zugang notwendige vorherige Präparation intraperitonealer Organe ermöglicht. Die Zyste wurde im Bereich des Nierenoberpols freipräpariert und konnte eindeutig als Nebennierenzyste identifiziert werden. Die Zystenwand konnte problemlos reseziert und über einen Trokar geborgen werden. Die anschließende histologische Aufarbeitung ergab das Bild einer adrenalen Pseudozyste. Die Patientin konnte in gutem Allgemeinzustand bei reizlosen Wundverhältnissen am 2. postoperativen Tag entlassen werden. Bereits unmittelbar nach der Operation war sie beschwerdefrei und von Refluxösophagitis und Flankenschmerzen befreit. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich der retroperitoneoskopische Zugang exzellent zur Resektion von Nieren- und Nebennierenzysten eignet und die beim transabdominellen Zugang notwendige Präparation intraperitonealer Organe überflüssig macht. Das Risiko intraperitonealer Verletzungen wird auf diese Weise deutlich minimiert.

Suche in der Mediathek
Die Roboterassistierte Nierenteilresektion: Tipps und Tricks für OP-Technik und Reduktion der…
04.11.2021Deutsch
Komplett extraperitoneale Nephroureterektomie: Roboterassistierte Technik ohne Positionsveränderung…
04.11.2021Deutsch
Robotic assisted closure of urethro-rectal fistula with omental flap interposition following…
04.11.2021Deutsch